VerpflegungsManagement, 10.12.2021 – Wie schafft man Rahmenbedingungen, in denen es Menschen leichter fällt, sich gesünder zu ernähren? Wie kann Lebensmittelverschwendung gestoppt werden? Und wie sieht eine nachhaltigere Ernährung der Zukunft aus? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich Niedersachsens Ernährungsstrategie, die im Dezember vorgelegt wurde. Erarbeitet hat die Strategie das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (Zehn) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML). Beteiligt waren 27 Institutionen, die fünf Handlungsfelder identifiziert haben.
Laut Niedersachsens Ernährungsministerin Barbara Otte-Kinast ist das Ziel der Strategie, eine gesundheitsfördernde und nachhaltigere Ernährung in Niedersachsen zu stärken. „Dabei setzt unser Rezept für die Zukunft sowohl beim Verhalten jedes Einzelnen an, als auch beim Umfeld im Alltag. Dabei ist ganz klar: Der Wert unserer Lebensmittel und der Menschen, die sie mit ihrer täglichen Arbeit erzeugen und vermarkten, spielt eine wesentliche Rolle“, sagt Otte-Kienast.
Fünf Handlungsfelder
Die Strategie für Niedersachsen zeigt auf, wie die komplexen Herausforderungen der Transformation der Ernährung vom Acker bis auf den Teller angegangen werden können. Fünf Handlungsfelder sollen den Weg in die Zukunft weisen. Diese sind die Gemeinschaftsverpflegung, die Ernährungsbildung, Regionalität und Saisonalität sowie Verschwendung von und Wertschätzung für Lebensmittel. „Wir haben insgesamt mehr als 85 Maßnahmen erarbeitet. Gemeinsam mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren in Niedersachsen geht es im nächsten Schritt an die Umsetzung“, sagt Maren Meyer, Fachreferentin für Ernährung im Zehn. Hierzu liegen konkrete Vorschläge vor.
Maßnahmen in der GV
So sollen im Handlungsfeld Gemeinschaftsverpflegung (GV) die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) etabliert werden. Das ML und das Zehn möchten viele Menschen erreichen – von der Kita über die Schule bis hin zu Kantinen, Mensen oder auch Senioreneinrichtungen – und für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung sensibilisieren. Hierzu sollen Gespräche mit den Trägern der Gemeinschaftsverpflegung geführt werden. Die bewährten Fortbildungen zum Beispiel durch die DGE Niedersachsen oder die Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung werden weiterentwickelt.
Verbraucher aufklären
Weitere Maßnahmen für Niedersachsen sehen vor, ein Klimalabel als Lebensmittelkennzeichnung für Verbraucher einzuführen, mit einer Kampagne gegen Lebensmittelverschwendung aufzuklären oder auch Regionalität und Saisonalität in der Lebensmittelvermarktung zu stärken. Beispielsweise sollen Partnerschaften zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und der Gemeinschaftsverpflegung in Schulen gefördert werden.
Finanziert werden diese prioritären Maßnahmen mit den genannten Beispielen aus dem Titel „Stadt.Land.Zukunft“. Insgesamt stehen für die ersten Umsetzungsschritte der Ernährungsstrategie rund drei Millionen Euro bereit. Die Mittel sind im ML-Haushalt eingeplant und sind Bestandteil der Haushaltseinbringung in den Landtag.
sn