Ukrainische Eier ohne Kennzeichnung
Eiprodukte aus der Ukraine werden ohne Kenntlichmachung des Herkunftslandes in Deutschland angeboten. Die Eier stammen von Legehennen in konventioneller Käfighaltung, die in der EU aus Tierschutzgründen verboten ist.
VerpflegungsManagement, 10.03.2016 – Wie der Bundesverband der Deutschen Eiprodukten-Industrie in seinem Newsletter mitteilte, beobachteten die Mitgliedsunternehmen seit Monaten, dass Eiprodukte mit Ursprung Ukraine ohne Kenntlichmachung des Herkunftslandes von einem Fachgroßhändler aus NRW in Deutschland angeboten werden. Die fehlende Ursprungskennzeichnung habe dem Vernehmen nach bei den Abnehmern bereits mehrfach zu Verwechslungen mit Ware aus der EU und zu entsprechender Verunsicherung geführt.
Auch Tierschutzorganisationen fragen nun bei den Abnehmern nach, ob die verwendeten Eier aus tiergerechten Haltungssystemen stammen, heißt es in dem Schreiben weiter.
In der Ukraine werden Eier ausschließlich von Legehennen in konventioneller Käfighaltung erzeugt. In der Europäischen Union ist diese Form der Käfighaltung aus Tierschutzgründen inzwischen verboten. Da der Ursprung der Eiprodukte aus der Ukraine nicht ersichtlich ist, würden europäische Tierschutzstandards unterlaufen und die Verbraucher getäuscht, erklärte der Verband.
Die Eiprodukte aus der Ukraine können aufgrund der fehlenden Tierschutzstandards deutlich preiswerter angeboten werden und verdrängen somit die nach strengen Tierschutzanforderungen erzeugte heimische Ware.
Im vergangenen Jahr lieferte die Ukraine nach Angaben der EU-Kommission bereits 3.560 Tonnen Eier und Eiprodukte in die Europäische Union. Die Mengen von dort dürften nach Abschluss des Assoziierungsabkommens zwischen der Ukraine und der EU weiter steigen.
Für den Import von tierischen Erzeugnissen in die EU wird ein Zertifikat mit der nationalen Zulassungsnummer des Drittlandsbetriebes gefordert. Obwohl diese Nummer sich auf den Produkten wiederfindet, gibt diese keinerlei Aufschluss über das Herkunftsland. Die Eier verarbeitenden Unternehmen in Deutschland fordern, dass dem Käufer von Eiprodukten in der Kennzeichnung die Herkunft eindeutig mitgeteilt wird. So lang dies nicht der Fall ist, sollten unsere Mitglieder ihren Abnehmern empfehlen, grundsätzlich nur Ware aus sicherer deutscher oder EU-Herkunft zu verwenden.