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Kahla

Als die Tassen laufen lernten …

Unter dem Motto „Wandellust“ präsentiert die Günther Raithel Stiftung die Ergebnisse des 6. Workshops Kahla-Kreativ. Die Ergebnisse gehen ab September auf Tour...

Foto: Kahla/BinsackFoto: Kahla/BinsackVerpflegungsManagement, 26.08.2015 – Kaolin, Quarz und Feldspat, mehr ist nicht drin im Porzellan. Wie viel Neues und Ungewöhnliches sich daraus machen lässt, bewiesen jetzt die 12 Teilnehmer des 6. internationalen Kahla-Kreativ-Workshops der Günther-Raithel-Stiftung. Unter dem Titel „Wandellust“ entstanden porzellanene Häkelnetze, Schwanenflügel wurden zu Schalen und Tassen lernten laufen. Die Ergebnisse des vierwöchigen internationalen Workshops wurden am 10. Juli 2015 bei einem Festakt im Porzellanwerk in Kahla vorgestellt und gehen nun auf Tour. Von 17. September bis 25. Oktober 2015 sind die Werke im Bröhan-Museum, Berlin zu sehen, vom 15. April bis 22. Mai 2016 folgt eine Ausstellung im Porzellanikon, Hohenberg a. d. Eger/Selb. Beide werden von einem Katalog begleitet. Weitere Ausstellungen sind in Planung.

Bei der Abschlussfeier würdigten Politiker und Kulturschaffende die Arbeiten der jungen Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus England, Finnland, Frankreich, Island, der Schweiz, Taiwan, der Ukraine und Deutschland. Sie waren aus mehr als 100 internationalen Bewerbern ausgewählt worden. Wolfgang Tiefensee, Wirtschafts- und Wissenschaftsminister des Freistaates Thüringen, betonte die zentrale Rolle des Designs. Es sei schließlich der „Vermittler zwischen Produkt und Käufer“. Um in den globalisierten Märkten bestehen zu können, wird von deutschen Industrieunternehmen Mehrwert erwartet, unterstrich Wilhelm Siemen, Direktor des Porzellanikons Selb. Dieser Mehrwert kann jedoch nur in einer Unternehmenskultur entstehen, die es ermöglicht, Neues zu schaffen. Dazu benötige sie „Standbein“ und ein „Spielbein“ – eine wirtschaftliche Basis, aber auch einen Bereich des „Spirit“, der frei von ökonomischen Interessen ist, forderte Axel Kufus, Direktor des Instituts für Produkt- und Prozessgestaltung an der Universität der Künste, Berlin. Leider leiste sich insbesondere der Mittelstand viel zu selten ein solches Engagement.

Unbekanntes Terrain erobern, ohne Zielvorgaben

Beim Workshop Kahla-Kreativ geht es weder um Millimeter noch um kommerziellen Druck. „Wir wollen den Werkstoff Porzellan weiterentwickeln, nicht etwa neue Prototypen für die Serienfertigung schaffen“, unterstreicht Stiftungsgründer Günther Raithel. Gleichwohl profitiert auch das Unternehmen Kahla davon, seine Türen für den Nachwuchs zu öffnen. Die Zusammenarbeit prägt die Stimmung im ganzen Betriebsablauf – weit über die vier Wochen des Workshops hinaus. Frische Impulse aus anderen Ländern und Kulturen, aber auch aus anderen Disziplinen und Künsten eröffnen auch den Gastgebern neue Perspektiven. Die Teilnehmer selbst treibt die Lust am Experiment. So genoss es Marie-Anne Saint-Hubert, die in einem Porzellanwerk in Limoges arbeitet, einmal nach Herzenslust mit dem Werkstoff spielen zu können. Durch zarte Füßchen, Beine und Stelzen verwandelte sie klassische Kahla Tassen in eine Gruppe knubbeliger Wesen, die in einem kleinen Film zum Leben erwachten (http://www.kahlakreativ.com/de/projekte/porzellanworkshops/workshop-wandellust-2015/teilnehmer/marie-anne-saint-hubert/?no_cache=1 ). Künstlerin und Textildesignerin Svenja Keune versah Porzellanobjekte mit Häkelborten und wagte damit den Transfer vom weichen zum harten Material  – all das ist ganz im Sinne von Mit-Initiatorin und Kahla Designerin Barbara Schmidt: „Das Motto „Wandellust“ bezeichnet den inneren Antrieb, sich in unbekanntes Terrain zu begeben und Neues zu erschließen. Lust auf Wandel weckt die Begegnung mit dem Material Porzellan.“


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