Krankenhaus-Barometer

Zahl der Kliniken mit Verlusten deutlich angestiegen

Bedenklich viele Kliniken in Deutschland schreiben rote Zahlen. Einer neuen Studie zufolge ist die Zahl der Krankenhäuser mit Verlusten deutlich angestiegen. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft macht die Politik dafür verantwortlich.

VerpflegungsManagement, 22.11.2013 - Immer mehr Krankenhäuser in Deutschland schreiben rote Zahlen. Im vergangenen Jahr hat nach einer neuen Studie mehr als jede zweite Klinik Verluste eingefahren. Der Anteil dieser Kliniken sei von 31 Prozent im Vorjahr auf 51 Prozent 2012 gestiegen, heißt es im Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts.

Das Geschäftsergebnis sei in fast 60 Prozent der Kliniken rückläufig gewesen. In diesem Jahr schätzten nur noch 13 Prozent der Kliniken ihre Lage als gut ein. Die Ergebnisse sollen auf dem 36. Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf veröffentlicht werden. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Alfred Dänzer, sagte: „Es ist schon dramatisch, wie das gegenwärtige System der Krankenhausfinanzierung mehr als die Hälfte der Kliniken in die roten Zahlen drückt." Nach Ende der Koalitionsverhandlungen zu den Detailfragen im Gesundheitsbereich müssten Union und SPD seiner Auffassung nach hier noch einmal dringend nachbessern. „Die Kliniken müssen einen finanziellen Rahmen erwarten dürfen, der die stationäre Patientenversorgung zukunftsfest macht."

Union und SPD wollen die Kosten der Kliniken durch eine Fortentwicklung der Krankenhauspreise besser berücksichtigen, die Häuser aber auch zu Effizienz anhalten, wie aus ihrem vorläufigen Ergebnispapier zum Thema Gesundheit hervorgeht.
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Klinikbehandlungen sind im ersten Halbjahr 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 31,4 auf 32,5 Milliarden Euro weiter gestiegen, wie der Kassen-Spitzenverband mitteilte. Laut dem aktuellen „Krankenhaus Rating Report", den unter anderem das Forschungsinstitut RWI erstellt, waren zuletzt trotzdem 13 Prozent der Kliniken in erhöhter Insolvenzgefahr, 14 Prozent waren leicht gefährdet.

 

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