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Dehoga

Langer Winter bremst Wachstum

Auf seiner gestrigen Jahrespressekonferenz in Berlin legte der Deutsche Hotel- und Gastenstättenverband (Dehoga Bundesverband) den aktuellen Branchenbericht vor. Demnach hat das Gastgewerbe in den vergangenen Monaten vor allem unter dem langen Winter und den steigenden Energiekosten gelitten.

VerpflegungsManagement, 24.05.2013 - Der lang anhaltende Winter hat die Geschäfte in der Hotellerie und Gastronomie ausgebremst. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste Branchenbericht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband). „Es zeigt sich erneut, wie wetterabhängig unsere Branche ist. Gerade die Gastronomie und die Ferienhotellerie litten unter dem langen, harten Winter. Und auch die Eurokrise bleibt ein großer Unsicherheitsfaktor", erklärte Dehoga-Präsident Ernst Fischer bei der Vorstellung des Berichts.

Die Mehrheit der Gastronomen blickt mit gemischten Gefühlen auf das Winterhalbjahr zurück. Über 67 Prozent der Unternehmen bezeichneten ihre Lage als gut oder befriedigend, für über 32 Prozent fielen die Geschäfte dagegen schlechter aus. Grund dafür ist vor allem der strenge und lang anhaltende Winter. Insgesamt konnten aber 52,3 Prozent der Unternehmer ihre Umsätze stabil halten oder sogar ausbauen. Steigende Kosten im Energiebereich und bei den Lebensmitteln haben jedoch auch hier dafür gesorgt, dass die Erträge bei mehr als der Hälfte der Unternehmen gesunken sind.

Für die Sommermonate geben sich Gastronomen und Hoteliers dennoch optimistisch - wenn auch nicht mehr so stark wie noch vor einem Jahr. 69,7 Prozent der Hoteliers und 78,7 Prozent der Gastronomen erwarten für die Zeit von April bis September 2013 stabile oder sogar bessere Geschäfte als in der Vorjahressaison. Der Dehoga geht - auch mit Blick auf die Wetterlage im April und Mai - nun von einem Umsatzplus von 1,0 Prozent für das Gesamtjahr 2013 aus.

150.000 neue Jobs geschaffen

„Die aktuellen Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, den Unternehmen keine neuen Lasten aufzubürden. Die Politik ist aufgerufen, diesen Aufschwung zu fördern und nicht abzuwürgen. Unsinnige Forderungen nach gesetzlichen Mindestlöhnen und Steuererhöhungen sind Gift für den Mittelstand. Und darüber hinaus völlig unnötig", betonte Fischer. „Seit 2004 entstanden in unserer Branche 150.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Dies ist ein Zuwachs von 19,9 Prozent, während die Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum auf 9,1 Prozent kommt. Auch die behauptete Aufspaltung von Vollzeit in Minijobs ist dadurch klar widerlegt. Wir brauchen mit Blick auf die Stoßzeiten und das Saisongeschäft dieses flexible Beschäftigungselement."

Neue Kampagne „Fair schmeckt's besser!"

Die Erfolge zeigen, was in der Gastronomie möglich wäre, wenn es einen einheitlich reduzierten Steuersatz für Speisen gebe. „Jeder redet von gesunder Ernährung, regionale Küche liegt voll im Trend. Dem Staat allerdings ist die Essvariante ‚to go' derzeit offenbar lieber. Tütensuppen oder das Popcorn im Kino werden mit sieben Prozent besteuert, das frisch zubereitete Essen im Lokal oder die täglichen Mahlzeiten der Schulkinder dagegen meist mit 19 Prozent. Das ist nicht fair", sagte Fischer.
Eine Senkung der Mehrwertsteuer wäre wie eine Konjunkturspritze: Denn zurzeit sind viele Gastronomen aufgrund des Preisdrucks gezwungen, überfällige Anschaffungen und Modernisierungen auf die lange Bank zu schieben. Durch ein faires Steuersystem könnte der Investitionsstau aufgelöst werden.
Da Bäcker, Metzger und Supermärkte auf verzehrfertige Speisen nur sieben Prozent aufschlagen müssen, genießen sie einen Kalkulationsvorteil, der ihnen Spielraum verschafft. „Im Sinne eines fairen Steuersystems ist es angebracht, zubereitete Speisen in der Gastronomie steuerlich gleich zu behandeln - unabhängig davon, ob sie vor Ort gegessen oder mitgenommen werden", betonte Fischer. Zumal die Gastronomie unglaublich arbeitsintensiv sei. Auf den gleichen Umsatz kommen in der Gastronomie sechs Mal mehr Beschäftigte als im Lebensmitteleinzelhandel. „Mit unserer neuen Kampagne werden wir in den kommenden Monaten auf die Widersprüche des bestehenden Steuersystems eingehen", erklärte Fischer anschließend.

Der Dehoga-Branchenbericht „Gastgewerbe Winter 2012/13 - Ausblick Sommer 2013" steht unter www.dehoga.de kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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