Hügli

Umsatz nicht wie erwartet

Die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2012 entsprach nicht den Erwartungen von Hügli. Auch ein Bruttomargenverlust aufgrund gestiegener Rohstoffpreise schwächt die Ertragskraft. Für 2013 ist man dennoch zuversichtlich, den Umsatz wieder moderat steigern und die Ertragskraft erhöhen zu können.

VerpflegungsManagement, 05.02.2013 – Bereits im ersten Halbjahr 2012 sah sich Hügli mit einer Verlangsamung des Umsatzwachstums konfrontiert und das dritte Quartal lag deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Positive Zuwachsraten zeigte dann jedoch das vierte Quartal, so dass das Unternehmen den Rückgang im Spätsommer als Einmaleffekt betrachtet. Stark divergierende Entwicklungen ergaben sich in Bezug auf die Vertriebs-Divisionen.

Die Umsätze mit dem Lebensmitteleinzelhandel in der Division Private Label stiegen in Lokalwährungen plus 4,1 Prozent, getragen vor allem von den Verkaufsorganisationen in Deutschland und UK. Noch besser mit plus acht Prozent entwickelte sich der Umsatz mit Produkten für Markenunternehmen in der Division Brand Solutions. Besonders der Bereich Health & Nutrition in UK konnte die Marktanteile weiter ausbauen und erzielte einen eigentlichen Umsatzsprung. Gleichzeitig wuchs der Verkauf von Bio-Produkten an große Naturkost-Vertriebsgesellschaften unter deren Marken. Negativ verlief das Jahr für die Division Food Industry, in der einige große Kunden der Lebensmittelindustrie aufgrund ihrer eigenen Absatzprobleme die Bestellmengen deutlich reduzierten, was zu einem Umsatzrückgang von minus 9,2 Prozent führte. Einzig das Segment Snack Seasonings zeigte eine freundliche Tendenz. Ebenso verlor die Division Consumer Brands mit minus zwei Prozent an Umsatz, belastet durch den schrumpfenden Reformhausmarkt. Auf der anderen Seite konnten die eigenen Bio-Marken „Natur Compagnie“ und „Erntesegen“ den seit Jahren anhaltenden Wachstumstrend weiter beibehalten.

Generelle Abkühlung der Märkte


Die in acht Ländern tätige Division Food Service erlitt insgesamt einen Umsatzrückgang in Lokalwährungen von minus 2,8 Prozent. Besonders belastend war dabei der Umsatzeinbruch von rund einem Drittel in Italien aufgrund der Reorganisation der Vertriebsstruktur. Ebenso bremste das schwierige Umfeld in der institutionellen Ausserhausverpflegung (Schul- und Betriebskantinen) in Osteuropa ein weiteres Wachstum. Die drei größten Vertriebsländer, Deutschland, Schweiz und Österreich, schafften es trotz rückläufigen Märkten in der Gastronomie und Hotellerie dennoch, mehrheitlich leicht zu wachsen. Insgesamt erreichte das größte Ländersegment Deutschland ein kleines Umsatzwachstum in Lokalwährung von plus einem Prozent (Vorjahr: +1.2%). Darin sieht Hügli ein weiterhin anspruchsvolles wirtschaftliches Umfeld in der Lebensmittelindustrie sowie eine generelle Abkühlung der Märkte. Auch der sonst schon intensive Preiswettbewerb würde damit weiter verschärft, was dazu führt, dass Rohstoffpreiserhöhungen nur teilweise weiter gegeben werden könnten, heißt es in der Pressemitteilung.

In der Schweiz belastet zusätzlich der starke Franken, was sowohl die exportierenden Industriekunden, aber auch die Tourismusregionen zu spüren bekommen und die Umsätze sinken lässt. Wie schon im Vorjahr gelang die stärkste Umsatzentwicklung in UK, womit der Ausbau dieses Produktionsstandorts weiter gut vorankommt. Osteuropa erlitt hingegen einen starken Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr durch den Wegfall von größeren Privat Label Aufträgen, vor allem in Tschechien, so dass für das gesamte Jahr ein Umsatzrückgang von minus 1,2 Prozent hingenommen werden musste, nach noch plus 5,5 Prozent im ersten Halbjahr.

Zuversichtlich für 2013

Das Umsatzwachstum in Lokalwährungen von minus 0,6 Prozent wurde durch Umrechnungsverluste aufgrund der weiter verschlechterten Währungssituation zum Schweizer Franken von minus 1,6 Prozent belastet, im Wesentlichen verursacht durch den Euro (-2,2 % zu Vorjahr). Der ausgewiesene Umsatz sank von 332 Millionen Schweizer Franken im Vorjahr auf 324,8 Millionen Schweizer Franken im Geschäftsjahr 2012. Aufgrund der nicht den Erwartungen entsprechenden Umsatzentwicklung, verbunden mit einer zum Vorjahr tieferen Bruttomarge im ersten Halbjahr 2012 als Folge von gestiegenen Rohstoffkosten, rechnet Hügli für das Geschäftsjahr 2012 mit einer EBIT-Marge leicht unterhalb des für das Geschäftsjahr erwarteten Zielbands von sieben bis acht Prozent und damit unter dem Vorjahreswert von 8,6 Prozent.

Für das begonnene Geschäftsjahr 2013 ist das Unternehmen zuversichtlich, den Umsatz wieder moderat organisch steigern sowie die Ertragskraft erhöhen zu können. Verbunden mit den am 1. Januar 2013 übernommenen Vertriebsaktivitäten der Vogeley Gruppe, welche den Food Service Umsatz in Deutschland um über 24 Millionen Schweizer Franken steigern wird, rechnet Hügli mit einem Umsatzwachstum von insgesamt rund zehn Prozent. Die sich auf hohem Niveau stabilisierten Rohstoffkosten haben dazu geführt, dass der Bruttomargenverlust im zweiten Halbjahr 2012 einen Boden gefunden hat. Die modernen Produktionsmaschinen, die Prozessoptimierungen und das Kostenmanagement bilden zudem gute Voraussetzungen für die Zukunft. Auf dieser Basis erwartet das Unternehmen ein Betriebsergebnis (EBIT), welches um mehr als zehn Prozent zunehmen wird.

 

Umsatzentwicklung nach Vertriebs-Divisionen und nach geographischen Segmenten:


Veränderung in %

Umsatz 2012

in Mio. CHF

in CHF

in Lokalwährung


Food Service

133.3

-4.7%

-2.8%

Private Label

70.9

+1.9%

+4.1%

Brand Solutions

44.2

+7.7%

+8.0%

Food Industry

35.8

-8.6%

-9.2%

Consumer Brands

40.2

-4.6%

-2.0%

Total Gruppe

324.8

-2.2%

-0.6%


Deutschland

172.6

-1.3%

+1.0%

Schweiz / Übriges Westeuropa

117.8

-2.4%

-2.8%

Osteuropa

34.4

-5.6%

-1.2%

Total Gruppe

324.8

-2.2%

-0.6%

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