VerpflegungsManagement, 21.11.2024 – Die Ernährungsberatung und -therapie in Deutschland ist aufgrund einer Vielzahl an Berufsgruppen von unterschiedlichen Ausbildungs- und Qualifikationsniveaus geprägt. Dazu zählen beispielsweise Diätassistentinnen und Studienabsolventen aus den Bereichen Ökotrophologie und Ernährungswissenschaften, aber auch Fachkräfte aus den Disziplinen Medizin oder Pflege.
Damit Patienten, Ärzte und Krankenkassen einfach und schnell Ernährungstherapeuten finden und deren Qualifikationen einschätzen können, haben der Verband der Diätassistenten (VDD), der Berufsverband Oecotrophologie (VDOE) und die Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und Ernährungsberater (Quetheb) eine neue Plattform entwickelt.
Transparente Basis dank festgelegter Kriterien
Diese zielt unter dem Namen „E-Zert – Plattform qualifizierte Ernährungstherapie & Ernährungsberatung“ darauf ab, ein einheitliches Zertifikat zur Standardisierung und Verbesserung der ernährungstherapeutischen Versorgung einzuführen. Dieses soll ein Mindestniveau an Qualifikationen für Anbieter in der Ernährungstherapie festlegen, das den definierten Zulassungsvoraussetzungen für die Ernährungstherapie entspricht, welche 2020 gemeinsam von den maßgeblichen Verbänden der Ernährungstherapie und vom GKV-Spitzenverband beschlossen wurden. Damit schaffe der zugrundeliegende Kriterienkatalog eine transparente Basis zur einheitlichen Zertifizierung und besseren Sichtbarkeit von qualifizierten Anbietern, teilen die Ernährungsverbände mit.
Die Zulassungsvoraussetzungen wurden gemäß dem Diätassistentengesetz sowie der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Diätassistentinnen erarbeitet und im Vertrag nach §125 Absatz 1 SGB V mit dem GKV-Spitzenverband verankert. Die Qualifikationen werden verbandsübergreifend, transparent und qualitätsgesichert überprüft. So stelle das Zertifikat sicher, dass die Therapeuten ein vergleichbares Mindestniveau in Diätetik und Ernährungstherapie nachweisen können, unabhängig davon, welchen Ausbildungsweg sie ursprünglich beschritten haben, betonen die Ernährungsverbände.
Positive Resonanz auf die Plattform
Zertifizierte Ernährungstherapeuten können sich mit ihren individuellen Profildaten und Schwerpunkten auf „E-Zert“ listen lassen. Die Plattform bietet Anbietern die Möglichkeit, Fortbildungsangebote darzustellen, die durch eine verbandsübergreifende Zertifizierungskommission überprüft werden und dadurch ein gewisses fachliches Niveau garantieren.
Eine Online-Umfrage von April bis Juli dieses Jahres unter 494 Ernährungsfachkräften ergab eine positive Resonanz auf die Plattform. Die Teilnehmer – zu denen 46 Prozent Diätassistentinnen, 41 Prozent Ökotrophologen sowie Ernährungswissenschaftler und weitere qualifizierte Fachkräfte zählten – zeigten ein hohes Maß an Unterstützung für „E-Zert“.
Chancen und Vorteile
So befürwortet eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent der Befragten die Einführung der Plattform, während nur 14 Prozent ablehnend eingestellt sind und 25 Prozent noch unentschlossen. Nahezu 40 Prozent erkennen laut Umfrage zudem ausschließlich Vorteile und keinerlei Risiken in der neuen Plattform, 63 Prozent der Teilnehmer zumindest „große Chancen“ durch die neue Maßnahme. Zu den wichtigsten Chancen und Vorteilen zählen demnach laut der befragten Ernährungsfachkräfte die Vereinheitlichung der Standards, eine Stärkung der Berufsgruppe sowie mehr Transparenz und Sichtbarkeit für Patienten, Ärzte und Krankenkassen.
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