DGVS
Zucker-Gefahr in Smoothies
Über die Gefahren von Fruchtzucker in Smoothies, Wellness-Drinks und Fruchtsäften informiert die DGVS. Bei übermäßigem Verzehr steigt demnach das Risiko für eine Fettleber deutlich.

VerpflegungsManagement, 27.02.2024 - Eine gesunde Ernährung mit mehreren Portionen Gemüse und Obst am Tag wird von Experten zur Prävention Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht ausdrücklich empfohlen. Doch wer zu viel Obst – beispielsweise in Form von aktuell beliebten Smoothies, Gesundheits- und Wellness-Shakes oder Fruchtsäften – zu sich nimmt, läuft Gefahr, zu viel Fructose zu konsumieren, warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Diese wandere aus dem Dünndarm direkt in die Leber und könne so eine Fettleber begünstigen.

Dass Zucker im Allgemeinen nur in Maßen verzehrt werden sollte, ist weithin bekannt. Die Gefahr von Fructose, also Fruchtzucker, wird jedoch vielfach unterschätzt. So erklärt Ali Canbay, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum: „Alle Zuckerarten finden bei Überkonsum ihren Weg in die Leber und können damit zu einer Fettleber beitragen, doch die Fructose steigert die Fettneubildung in besonderem Maße – um das 15-fache gegenüber der Glukose etwa.“

Obst kauen statt trinken

Die Fettleber ist die häufigste Lebererkrankung, die unbehandelt zu Zirrhose und Leberkrebs führen kann. Rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland hat Studien zufolge vermutlich eine Fettleber, die häufig auch mit anderen Erkrankungen einhergeht – etwa mit Adipositas sowie Zucker- und Stoffwechselstörungen. Birgit Terjung, Ärztliche Direktorin der GFO Kliniken Bonn und Mediensprecherin der DGVS, berichtet: „Eine gesunde und ausgewogene mediterrane Ernährung kann dabei helfen, die Fetteinlagerungen in der Leber zu bekämpfen, daher begrüßen wir es sehr, dass das neue Jahr bei vielen Menschen mit guten Vorsätzen bezüglich der Ernährung einhergeht.“

Es müsse lediglich sichergestellt werden, dass mit zu viel Obst nicht unerwünschte Ergebnisse erreicht werden. „Wenn in einen frisch gepressten Orangensaft fünf Orangen wandern oder Smoothies gleich aus mehreren 100 Gramm Obst bestehen, übersteigt man schnell die von der WHO empfohlene Menge an Fructose von 25 Gramm pro Mahlzeit, maximal 80 Gramm pro Tag“, führt Terjung aus. Sie empfiehlt zwei Portionen Obst am Tag, die idealerweise unverarbeitet gegessen und gut gekaut werden sollten.

jb

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