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Fleischkonsum gesunken

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren war im vergangenen Jahr so niedrig wie seit über 30 Jahren nicht mehr. Das ist das vorläufige Ergebnis der Versorgungsbilanz Fleisch 2022 des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL).

VerpflegungsManagement, 18.04.2023 – Rund 2,8 Kilogramm weniger Schweinefleisch, 900 Gramm weniger Rind- und Kalbfleisch sowie 400 Gramm weniger Geflügelfleisch verzehrten 2022 die Menschen in Deutschland. Demnach betrug der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch noch 52 Kilogramm und lag damit im Vergleich zu 2021 um rund 4,2 Kilogramm niedriger. Er erreichte damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989. Möglicher Grund dafür könnte dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zufolge die anhaltende Tendenz zu einer pflanzenbasierten Ernährung sein.

Export lebender Tiere gesunken

Im Jahr 2022 betrug die Nettoerzeugung (Schlachtmenge) von Fleisch in Deutschland etwa 7,6 Millionen Tonnen Schlachtgewicht (SG). Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 8,3 Prozent, berichtet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Der Import lebender Tiere (487.300 Tonnen SG) war 2022 – wie in allen Jahren seit 2003 – höher als der Export lebender Tiere (431.000 Tonnen SG). Insgesamt nahm das Außenhandelsvolumen mit lebenden Tieren 2022 ab: Im Vergleich zum Jahr 2021 wurden fast acht Prozent weniger lebende Tiere importiert, während der Export lebender Tiere mit einem nur minimalen Rückgang (0,1 %) nahezu auf dem Niveau des Vorjahres stagnierte.

Auch der Export mit Fleisch, Fleischwaren und Konserven ist im Vergleich zu 2021 rückläufig: In diesem Bereich ist für 2022 ein Rückgang von rund 3,3 Prozent zu verzeichnen. Der Import nahm im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent zu. Dabei waren die Ausfuhren (3,8 Millionen Tonnen SG) höher als die Einfuhren (2,7 Millionen Tonnen SG).

Geänderte Berechnung ab 2023

Laut BZfE wird das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft im Laufe des Jahres 2023 die Methodik zur Berechnung der Versorgungsbilanz Fleisch anpassen. Gründe dafür seien neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Warenströmen sowie zu aktuellen Faktoren zur Umrechnung des Fleischverbrauchs in den Fleischverzehr. Dadurch sei mit abweichenden Angaben zu rechnen, die gegebenenfalls höher liegen können als nach der bislang angewendeten Methodik, erläutert das BZfE. Zur besseren Vergleichbarkeit im Zeitverlauf wird das Bundeszentrum dann auch die Versorgung mit Fleisch der vergangenen zehn Jahre mit der neuen Methode berechnen und darstellen.

jb

 

Über die Auswertung

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) berechnet jährlich die Versorgungsbilanzen für Fleisch und Geflügel. Ein wesentlicher Aspekt bei der Bilanzierung der Nahrungsmittelversorgung ist die Ermittlung der Inlandserzeugung. Zur Berechnung der Versorgungsbilanzen werden die Ergebnisse der amtlichen Agrarstatistik, der Ernteberichterstattung, der Intra- und Außenhandelsstatistik, der Meldungen über Marktordnungswaren sowie der Bevölkerungsstatistik und weitere Datenquellen herangezogen.

Die aktuellen BZL-Zahlen beruhen auf vorläufigen Auswertungen verschiedener Daten – unter anderem für die interne Fleischerzeugung in Deutschland sowie zu Im- und Exporten von Fleischwaren und Fleischerzeugnissen im vergangenen Jahr. Eine Einordnung der Datenerhebung übernehmen das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).

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