Dehoga
Umsatzverluste rückgängig
Die wirtschaftliche Lage des Gastgewerbes ist laut einer aktuellen Branchenumfrage des Dehoga so gut wie seit März 2020 nicht mehr. Auch die Geschäftserwartungen steigen. Preissteigerungen und zunehmende Bürokratie gefährden jedoch die Erholung.

VerpflegungsManagement, 17.03.2020 – Im Gastgewerbe macht sich nach drei Krisenjahren vorsichtiger Optimismus breit, was die wirtschaftliche Zukunft der Betriebe angeht. Das ergibt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband) unter 1.900 gastgewerblichen Betrieben aus ganz Deutschland Anfang März. Zwar lagen die Umsätze auch im Februar noch 3,1 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zum Vormonat Januar 2023 (6,6 %) ist dies jedoch eine Verbesserung von mehr als 100 Prozent. Damit verzeichnete das Gastgewerbe im Februar 2023 den umsatzstärksten Monat seit März 2020.

Aufwärtstrend in allen Bereichen

Auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden drei Monate steigt der Optimismus der Gastronomen und Hoteliers spürbar: 32,7 Prozent (Vormonat 23 %) der befragten Betriebe rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage. Diesen stehen 20,1 Prozent (Vormonat 27,6) mit negativen Geschäftserwartungen gegenüber. Knapp die Hälfte der Befragten (47,2 %) rechnet den Umfrageergebnissen zufolge mit einer gleichbleibenden Geschäftslage – und damit etwas weniger als noch im Vormonat.

„Immer mehr Betriebe im Gastgewerbe zeigen sich nach der jahrelangen Durststrecke optimistisch gestimmt. Der Anteil der Pessimisten nimmt ab“, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Erfreulich sei ihm zufolge zudem, dass nach dem Aufwärtstrend in der Ferienhotellerie 2022 nun auch der Geschäftsreise- und Städtetourismus anziehe.

Sorge durch Kostendruck und Bürokratie

Angesichts der aktuellen Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel, die die Betriebe vor große Herausforderungen stellten, sei eine vollständige Erholung der Branche jedoch weiterhin in Gefahr, berichtet der Verband basierend auf den Ergebnissen der Umfrage. So seien laut der befragten Unternehmen die Energiekosten im Februar 2023 im Vergleich zum Februar 2022 um durchschnittlich 71 Prozent gestiegen. Die Kosten für Lebensmittel lagen 31 Prozent und für Getränke 20,5 Prozent über den Vorjahreswerten. Auch die zunehmende Bürokratie belaste laut Umfrage die Betriebe (66,2 %).

Forderungen an Politik

Aufgabe der Politik sei es daher, den sich abzeichnenden Erholungstrend nachhaltig zu unterstützen, statt die Betriebe durch „immer neue Auflagen und Reglementierungen zu belasten“, fordert Zöllick. Darüber hinaus macht er sich stark für einen Abbau der Bürokratielasten, mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit sowie insbesondere für die dauerhafte Geltung des reduzierten Mehrwegsteuersatzes für Speisen in Restaurants. Der Dehoga-Präsident betont: „Die sieben Prozent müssen bleiben. Unsere Branche braucht verlässliche Perspektiven.“ Gleichzeitig werde damit die überfällige steuerliche Gleichbehandlung von Essen hergestellt, führt Zöllick weiter aus und ergänzt: „Wir verlassen uns darauf, dass die Politik Wort hält.“

jb

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