VerpflegungsManagement, 24.02.2023 – Wenn ältere Menschen allein leben oder nicht mehr in der Lage sind, sich jeden Tag eine warme Mahlzeit zuzubereiten, kann dies dazu führen, dass die Nahrungsaufnahme nicht mehr ausreichend ist. In der Folge kann sich die Ernährungssituation der betroffenen Personen verschlechtern, wissen die Experten des Kompetenzzentrums Ernährung Bayern (Kern).
Um auch dieser Zielgruppe täglich eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu ermöglichen, können Senioreneinrichtungen, Speisenanbieter und Mehrgenerationenhäuser ihre Türen für die Menschen aus Nachbarschaft öffnen. Über eine offene Verpflegungsleistung – wie offene Mittagstische oder Essen auf Rädern – können sie so laut Kern einen wertvollen Beitrag leisten und das Leben für Bewohner sowie „externe“ Tischgäste gleichermaßen bereichern.
Vorteile und Handlungstipps
Unterstützung bei der Ausweitung des Verpflegungsangebots auf externe Essensteilnehmer bietet das Kompetenzzentrum seit Februar mit der kostenlosen Informationsbroschüre „Gute Mittagstische für Seniorinnen und Senioren im Quartier – gemeinsam essen, so nah!“ an. Auf knapp 50 Seiten zeigt sie übersichtlich mithilfe zahlreicher Grafiken, Zitate und Informationskästen die Vorteile und Gründe für einen offenen Mittagstisch oder Essen auf Rädern auf und gibt Tipps und Hinweise bei der Einführung dieser Verpflegungsleistung. Die Broschüre enthält eine Anleitung zur Erstellung eines Konzeptes zur Einführung einer offenen Verpflegungsleistung sowie eine Checkliste, die die Einrichtungen bei der Planung, Organisation und Umsetzung unterstützt.
Über das Projekt
Entstanden ist die Idee der Broschüre im Rahmen der bundesweiten Initiative „In-Form“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aus zwei Projekten: Zum einen aus dem Projekt „Verbesserung der Qualität von Mittagstischangeboten für Seniorinnen und Senioren im Quartier“ des Landeszentrums für Ernährung Baden-Württemberg. Zum anderen aus dem Projekt „Entwicklung zukunftsfähiger Seniorenverpflegungskonzepte und Förderung der sozialen Teilhabe von Seniorinnen und Senioren im sozialen Nahraum von stationären Senioreneinrichtungen“ des Kompetenzzentrums für Ernährung in Bayern.
Das bayerische Projekt konzentrierte sich auf stationäre Senioreneinrichtungen als Anbieter, während in Baden-Württemberg Senioreneinrichtungen, Speisenanbieter und Mehrgenerationenhäuser im Mittelpunkt standen. Besonderer Fokus lag zudem auf der Qualität im Sinne einer gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Verpflegung. Die Informationen, Erfahrungen und Tipps baden-württembergischer und bayerischer Senioreneinrichtungen, Anbieter von Essen auf Rädern und Mehrgenerationenhäuser bilden die Grundlage für diesen Handlungsleitfaden.
Der Handlungsleitfaden steht kostenlos unter https://www.kern.bayern.de/mam/cms03/shop/flyer/dateien/kern_gemeinsamessen_20230207_v4.pdf zum Download zur Verfügung.
jb