Einwegbecher-Sammelsystem
Auf dem Vormarsch
Die Initiative „It’s your part“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein dauerhaftes flächendeckendes Sammelsystem für gebrauchte Einweg-Papierbecher zu etablieren, um diese zu recyclen. Verbände wie Pro-S-Pack, der BDV und der BdS unterstützen das Projekt, das nun ausgeweitet werden soll.
Zentrale Sammelbehälter der Initiative „It’s your part“ sollen künftig in Innenstädten und öffentlichen Bereichen wie Zoos oder Bahnhöfen Einweg-Papierbecher sammeln, um diese zu recyclen. Foto: It’s your part

VerpflegungsManagement, 27.12.2022 – Laut dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) werden jährlich deutschlandweit rund 1,7 Millionen Einweg-Papierbecher weggeworfen. Die Initiative „It’s your Part“ verfolgt das Ziel, einen alternativen ressourcenschonenden Umgang mit Einwegbechern zu etablieren. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von verschiedenen Unternehmen, Systemgastronomen, Automatendienstleistern, Verbänden und Kommunen – darunter unter anderem Huhtamaki, McDonalds, Burger King, Coca-Cola und Duni.

Auch der BdS unterstützt die Initiative genauso wie die Partnerverbände Pro-S-Pack und der Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV). Das gemeinsame Kernziel ist es, den darin enthaltenen wertvollen Rohstoff – die Papierfasern – wieder in den Recyclingkreislauf zurückzuführen (VerpflegungsManagement berichtete am 31. August 2022).

Öffentliche Räume nutzen

Im ersten Schritt sei es erfolgreich gelungen, Unternehmen dafür zu gewinnen, regelmäßig Becher innerhalb ihrer Geschäfte und Räumlichkeiten zu sammeln, die anschließend zentralisiert zurückgeführt werden, berichtet Torsten Gröger, einer der Gründer der Initiative, in einer offiziellen Mitteilung des BdS. „Gemeinsam schließen wir nicht nur Kreisläufe, sondern schaffen auch Kooperationen, durch die innovative neue Recyclingverfahren und -produkte entwickelt werden können“, erklärt das Gründungsmitglied. BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante ergänzt: „Wir freuen uns, dass diese wichtige Initiative bundesweit bereits so viele Unterstützer aus der Systemgastronomie gefunden hat und stetig wächst.“

Jetzt gelte es laut BdS vor allem, Erfahrungen mit der Bechersammlung und -rückführung außerhalb von Inverkehrbringern wie beispielsweise Schnell-Restaurants oder Bäckereien zu sammeln. Besonders interessant sei es dabei, aus Modellprojekten in örtlich begrenzten öffentlichen Räumen, wie beispielsweise Fußgängerzonen, Flughäfen, Bahnhöfen oder Zoos zu lernen, heißt es in der Mitteilung des BdS weiter.

Becher-Sammelplätze in Innenstädten

Ein erstes Pilotprojekt zur Sammlung von Bechern in Innenstädten startete im September dieses Jahres im osthessischen Fulda. Dazu wurden in den Fußgängerzonen gekennzeichnete Sammelbehälter aufgestellt, die speziell dazu dienen, gebrauchte Einweg-Papierbecher für Heiß- oder Kaltgetränke in den Recyclingkreislauf zurückzuführen. Passend zum Mitmach-Charakter der Kampagne, sind die Behälter in der Innenstadt mit den Worten „It’s Your Part“ („Du bist dran!“) gekennzeichnet.

Die Stadt Fulda unterstützt das Projekt mit der Abholung der Becher durch das eigene städtische Entsorgungsteam. „Wir sehen das Sammelsystem dabei auf keinen Fall als Konkurrenz zu Mehrweg-Systemen, sondern als eine sinnvolle und notwendige Ergänzung dazu“, betont Torsten Gröger. „Durch die Kombination beider Lösungen entstehen Synergien, durch die Nachhaltigkeit wirklich umfassend und glaubhaft gelebt werden kann.“

Ressourcen wiederverwenden

Nach Sammlung und Rückführung der gebrauchten Einwegbecher werden im weiteren Recyclingprozess die aus den Bechern wiedergewonnenen Papierfasern unter Zugabe von Altpapier zu einem hochwertigen grafischen Recyclingpapier verarbeitet. Passend zu seiner Herkunft wurde dieses neue Papier „Coffee-Cup Paper“ genannt.

2021 war das Projekt „Coffee-Cup Paper“ mit dem Preis der Deutschen Systemgastronomie ausgezeichnet worden. „Hier handelt es sich um ein Recyclingprodukt, welches Nachhaltigkeit auf glaubhafte Weise greifbar und erlebbar macht und dessen außergewöhnliche Story zum Umdenken bewegt“, erklärt Gröger. „Coffee-Cup Paper“ ist europaweit erhältlich und wird durch den Großhändler Igepa Großhandel vertrieben, der als Kooperationspartner aktiv an dessen Entwicklung mitbeteiligt war.

jb

Drucken