BMEL
Forschungsvorhaben gestartet
Trotz wissenschaftlicher Studien zum Fast-Food-Konsum fehlen für Deutschland bislang Daten zur tatsächlichen Verzehrhäufigkeit und der Nutzung von Angeboten der Systemgastronomie. Dies soll sich nun mit einem Forschungsvorhaben des BMEL ändern.

VerpflegungsManagement, 30.08.2022 – Wie oft verzehren Verbraucher im Durchschnitt Fast-Food aus der Systemgastronomie? Auf welche Angebote greifen sie dort zurück? Und wie müssten die Angebote der Quick- und Fullservice-Gastronomien – also Gastronomiekonzepte mit Selbstbedienung oder Bedienung am Platz – optimiert werden, um ihren Nährstoffgehalt zu verbessern und den Anforderungen der Nachhaltigkeit gerecht zu werden? Diese und weitere Fragen sollen durch die Studie „Erhebung, Analyse und Vergleich eines definierten Speisenangebotes aus der Systemgastronomie“ geklärt werden, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben hat.

Durchgeführt wird sie von dem Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung der Hochschule Anhalt in Bernburg. Mit den Ergebnissen soll das Vorhaben dazu beitragen, neue Ansatzpunkte und mögliche Handlungsempfehlungen seitens des BMEL für ernährungsphysiologisch günstige und nachhaltige Angebote abzuleiten. Die Ergebnisse werden im 15. DGE-Ernährungsbericht 2024, den die DGE im Auftrag des BMEL alle vier Jahre erstellt, erstveröffentlicht.

Keine vollwertige Mahlzeit

Die Systemgastronomie ist ein wichtiger Sektor der Außer-Haus-Verpflegung. In Deutschland erzielt sie der DGE zufolge etwa 30 Prozent des Umsatzes in Restaurants, Cafés und Bars. Zwar werden mittlerweile ausgewogene Alternativen wie Bowls, Wraps oder vollwertige Salate angeboten, dennoch bestehe das Speisenangebot laut den Ernährungsexperten auch aus Gerichten, die im Vergleich zu einer vollwertigen Mahlzeit oft eine niedrigere Nährstoffdichte bei gleichzeitig höherer Energiedichte und weniger Ballaststoffen aufweisen. Aus ernährungswissenschaftlicher und Public Health-Sicht ist letzteres aufgrund der Zunahme ernährungsmitbedingter Erkrankungen und gesundheitlicher Risikofaktoren wie Übergewicht, Adipositas und Bluthochdruck kritisch zu sehen, teilt die DGE anlässlich der Vorstellung der Studie mit.

Umfassende Produktanalysen

Das Forschungsvorhaben nimmt daher ausgewählte Quick- und Fullservice-Gastronomien in den Blick. Das Speisenangebot mit ähnlicher Produktausrichtung – wie zum Beispiel Burger – wird erfasst, analysiert, verglichen und unter ernährungsphysiologischen sowie Aspekten der ökologischen Nachhaltigkeit bewertet. Das Vorhaben untersucht außerdem das Nutzungsverhalten der Konsumenten im Hinblick auf die analysierte Produktauswahl, inklusive ihrer Motive für die Nutzung sowie ihrer persönlichen Einstellungen und Erwartungen an die Quick- und Fullservice-Gastronomien.

jb

 

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