Arbeitsgemeinschaft EMET
Fokus auf Ernährungstherapie
Die Arbeitsgemeinschaft EMET möchte den Einfluss der Ernährungstherapie auf die Ernährungsmedizin stärker in den Fokus rücken. Die neu gegründete Allianz verschiedener Berufsverbände will dazu den Zugang zur Ernährungstherapie für Betroffene verbessern und die Qualität ernährungstherapeutischer Leistungen im Gesundheitswesen sichern.

VerpflegungsManagement, 23.02.2022 – Eine adäquate und auf das jeweilige Krankheitsbild abgestimmte individuelle Ernährungstherapie ist mitentscheidend für den positiven Verlauf einer Krankheit, die Liegedauer im Krankenhaus sowie die Aussicht auf Genesung, sind die Mitglieder der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie (AG EMET) überzeugt. Diese besteht aus dem Zusammenschluss mehrerer Berufsverbände und wissenschaftlicher Organisationen, darunter auch der Berufsverband Oecotrophologie, der Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner oder die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Zu wenig Handhabung

Die derzeit möglichen Zuweisungswege für Ernährungstherapie seien unzureichend, denn es gebe keine grundsätzliche Anerkennung der Ernährungstherapie als Heilmittel und eine Verordnung als Kassenleistung sei nur eingeschränkt für wenige Indikationen vorgesehen, beklagen die zusammengeschlossenen Ernährungstherapeuten und -mediziner. Außerdem gebe es keinen gesetzlich verankerten Tätigkeitsvorbehalt für qualifizierte ernährungstherapeutische Fachkräfte. Neben der mangelhaften Patientenversorgung sei damit auch die Patientensicherheit gefährdet, mahnen die AG-Mitglieder an.

Stärker zusammenarbeiten

Für eine verbesserte Krankheitsbehandlung sei es der AG zufolge zwingend notwendig, dass Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie noch mehr als bisher Hand in Hand arbeiten. Das erfordere verbindliche Standards für die Ausbildung von Fachkräften und die verpflichtende Zertifizierung der Gemeinschaftsverpflegung in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Weder die Ausbildungsstandards noch die Zertifizierung der Gemeinschaftsverpflegung seien bisher etabliert, teilen die Ernährungsexperten mit.

Das jedoch fordert die AG EMET von den entscheidungsberechtigten Personen in Politik und Gesundheitswesen und bündelt dafür ihre Kräfte. Ernährungsmediziner sowie Ernährungsfachkräfte könnten sich nach Meinung der Arbeitsgemeinschaft in ihrer jeweiligen Verantwortung, Kompetenz und Durchführung ergänzen. Die gemeinsamen Aufgaben könnten nur komplementär, synergistisch und anteilig überlappend erfüllt werden. Deshalb ist das Ziel der zusammengeschlossenen Berufsverbände, die Öffentlichkeit, Fachkreise und Gesundheitspolitik sachgerecht zu informieren und auf die Kompetenz der im Handlungsfeld arbeitenden Berufsgruppen aufmerksam zu machen.

jb

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