Anuga 2021
„Mutmacher und Taktgeber“
Als erste internationale Fachmesse in Deutschland seit Ausbruch der Pandemie versammelte die Anuga im Oktober Fachbesucher und Aussteller in großer Zahl in Köln. Aus Sicht vieler Teilnehmer und der Veranstalter stellte die Messe unter Beweis, dass sichere Veranstaltungen dieser Art möglich und nötig sind.

VerpflegungsManagement, 15.10.2021 – Zur diesjährigen Anuga kamen laut offiziellem Nachbericht 70.000 Besucher, über 4.600 Unternehmen stellten ihre Produkte und Konzepte aus. Bei der letzten Ausgabe 2019 – und damit vor der Pandemie – waren es 170.000 Besucher und rund 7.500 Aussteller. Dennoch ist der Veranstalter Koelnmesse mit dem Ergebnis 2021 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zufrieden.

„Wir freuen uns sehr über dieses Ergebnis. Dies unterstreicht die globale Bedeutung der Anuga und das Vertrauen, das uns als Messegesellschaft entgegengebracht wird. Es zeigt zudem, dass der Messeplatz Deutschland weiterhin führend und attraktiv im globalen Wettbewerb ist“, erklärt Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse. Auch der hybride Ansatz habe sehr gut funktioniert und großen Zuspruch gefunden. „Mit der ‚Anuga@home‘ konnten wir vor allem denjenigen, die nicht zur Messe reisen konnten, eine gute Möglichkeit bieten, sich über Fachthemen zu informieren und intensives Networking zu betreiben“, sagt Böse weiter.

Hohe Internationalität

92 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland. Die Internationalität auf Besucherseite ist mit 76 Prozent auf gleichbleibend hohem Niveau (2019: 75 %). „Menschen aus 169 Nationen – das ist ein starkes Signal und zeigt zugleich, wie sehr die internationale Ernährungsbranche Messen braucht, um wieder Geschäfte zu machen. Dies haben auch unsere Aussteller wahrgenommen, die uns von hervorragenden Kundengesprächen und der hohen Qualität der Fachbesucher berichteten“, betont Oliver Frese, Chief Operating Officer der Koelnmesse.

Gespräche mit Einkäufern hätten bestätigt, wie sehr sie die Zeit für intensive persönliche Gespräche mit ihren Kunden schätzten. Frese betont: „Die Anuga 2021 machte die internationale Welt der Ernährung einfach wieder persönlich erlebbar. Und diese Euphorie und Aufbruchstimmung war überall auf der Messe zu spüren.“

Transformation der Branche

Unter dem Leitthema „Transform“ zeigten Aussteller aus aller Welt, dass die internationale Ernährungswirtschaft weitere Schritte in Richtung eines nachhaltigeren und effizienteren globalen Foodsystems geht. Vor allem der signifikante Anstieg an pflanzenbasierten oder rein pflanzlichen Produkten, alternativen Proteinprodukten sowie Neuheiten mit einem gesundheitsorientiertem Zusatznutzen bestätigt laut den Veranstaltern diese Entwicklungen. Aber auch im klassischen Bereich der Milch- und Molkerei, Fisch- und Fleischprodukte setzen viele Hersteller auf nachhaltige Produktion, Tierwohl und Klimaschutz.

Ende der Messe-Lockdowns

Der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), Friedhelm Dornseifer, zieht positiv Bilanz: „Mit der Anuga 2021 haben wir die Welt der Ernährungsmessen erfolgreich aus dem Corona-Lockdown geholt.“ Die Messe habe eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass der Weg der Transformation des Ernährungssystems entschlossen weiter beschritten werden müsse. „Zahlreiche Neuheiten nachhaltig erzeugter und verarbeiteter Produkte, die hier auf der Anuga präsentiert wurden, zeugen von der Innovationskraft der Branche und stimmen mich sehr zuversichtlich, dass die Lebensmittelwirtschaft einen wirksamen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und damit zur Bekämpfung des Klimawandels leisten kann“, sagt Dornseifer.

Von einem erfolgreichen Ablauf der Anuga berichtet auch Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): „Die Durchführung der Anuga 2021 war ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität. Die Koelnmesse hat bewiesen, dass sie die weltgrößte Messe für Ernährung auch unter Corona-Bedingungen sicher durchführen kann. Aussteller und Fachbesucher konnten sich endlich wieder persönlich begegnen, Waren präsentieren und Verträge abschließen. Insofern ist diese erste Leitmesse, die seit dem Ausbruch von Covid-19 stattfindet, ein wichtiger Mutmacher und Taktgeber für den weltweiten Handel mit Nahrungsmitteln.“ Die Ernährungsindustrie habe passend zum Anuga-Motto „Taste the future“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Innovation, Nachhaltigkeit und Freude am Genuss auch in Zukunft zusammengehören.

Zuversicht und Freude

Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Bundesverbandes, ergänzt: „Die Anuga 2021 vermittelte eine starke und wichtige Aufbruchstimmung sowohl für die Messewirtschaft wie auch für das Gastgewerbe. In diesem besonderen Jahr ist die Anuga weltweit die größte Fachmesse.“ In vielen Gesprächen in der Dehoga-Lounge sei Zuversicht und Freude über das Wiedersehen vermittelt worden.

Ein Highlight in Köln war das 30. Forum Systemgastronomie des Dehoga-Initiativkreises mit seinem abwechslungsreichen Power-Programm. Neben dem bekannten deutschen Politiker Wolfgang Bosbach standen mit den Unternehmenschefs Stephan von Bülow (Block Gruppe), Jörg Gilcher (Five Guys) und Jürgen Vogl (Aramark) sowie dem Marktforscher Jochen Pinsker Branchenkenner auf der Bühne und präsentierten impulsgebende Vorträge in herausfordernden Zeiten. Die nächste Anuga findet vom 7. bis 11. Oktober 2023 statt.

sn

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