Apetito
Verluste und Erfolge im Corona-Jahr
Nach deutlichen Umsatzrückgängen insbesondere in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2020 konnte der Apetito AG Konzern nach einer Erholungsphase am Jahresende insgesamt ein Umsatzplus verzeichnen. Zum zweiten Mal in Folge gelang es dem Konzern zudem, die Eine-Milliarde-Euro-Umsatz-Grenze zu überschreiten.

VerpflegungsManagement, 19.05.2020 – Die Corona-Pandemie wirkte sich im Berichtsjahr 2020 des Apetito AG Konzerns laut des aktuellen Geschäftsberichts sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Geschäftsaktivitäten aus. Konzernweit hätten sich demnach in den internationalen Gesellschaften vergleichbare Tendenzen gezeigt: Während die B2B-Märkte stark rückläufig verliefen, habe sich die Umsatzentwicklung in den B2C-Märkten positiv entwickelt. Guido Hildebrandt, Vorstandssprecher Apetito AG, erklärt dazu auf der Pressekonferenz Mitte Mai 2021: „Während unsere B2B-Märkte – etwa im Bereich Kindertagesstätten, Schulen und Betriebsrestaurants – sehr viel schwächer abgeschnitten haben als ursprünglich geplant, haben sich die B2C-Märkte – zum Beispiel die Verpflegung von Seniorinnen und Senioren zuhause – sehr viel stärker entwickelt – gerade auch international.“

Diversität im Portfolio

So fiel der Gesamtjahresumsatz der Apetito Firmengruppe mit 1.030 Millionen Euro für 2020 nur knapp 0,5 Prozent geringer aus als im Vorjahr (2019: 1.035 Mio. Euro). Dabei stieg der Umsatz des Apetito AG Konzerns von knapp 740 Millionen Euro im Jahr 2019 um rund sieben Prozent auf 792 Millionen Euro. Verluste verzeichnete hingegen der Apetito Catering Konzern: Mit rund 193 Millionen Euro sank der Umsatz um knapp 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Die Diversität in unserem Portfolio hat dazu geführt, dass wir wiederholt die Grenze der eine Milliarde Euro Umsatz überschritten haben – zum zweiten Mal in der Geschichte der Firmengruppe. Der konsolidierte Gesamtumsatz der Apetito Firmengruppe liegt bei 1,03 Milliarden Euro. 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Vor dem Hintergrund der Pandemie ist das eine beachtliche Leistung und ein Erfolg, auf den wir sehr stolz sind.“ Es habe sich in der Krise ausgezahlt, in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig zu sein, die zwar eine ähnliche Struktur haben, aber unterschiedlich funktionieren, erläutert Hildebrandt. Das sorge für Ausgewogenheit und Balance im Unternehmen.

Catering-Bereich stark gebeutelt

Härter hat es hingegen den Bereich Catering der Firmengruppe getroffen, berichtet Andres Oellerich, Geschäftsführer Apetito Catering Konzern: „Wir sind durch die Corona-Krise stark gebeutelt worden. Wir liegen deutlich unter unseren Planungen und haben schlechter abgeschnitten als in den Vorjahren. Insgesamt haben wir das aber gut aufgefangen und haben es dennoch geschafft, ein anständiges Ergebnis zu erzielen.“ So sei der Catering-Bereich in der Betriebsgastronomie, dem Care-Markt sowie der Schul- und Kitaverpflegung mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen und Anforderungen konfrontiert gewesen. Das Sicherstellen der Verpflegungsleistung insbesondere in den Kliniken, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen habe dabei Oellerich zufolge die höchste Priorität gehabt. Im Bereich Business und Education sei vor allem Flexibilität gefragt gewesen– ob in Form von Hygienekonzepten, Notbetrieben und Leitsystemen für unsere Gäste, digitalen Vorbestell-Möglichkeiten, To-go-Angeboten fürs Homeoffice oder den Verzehr am Arbeitsplatz.

Angesichts dieser Lage habe der Apetito Catering Konzern in einigen Betrieben Kurzarbeit anmelden müssen, um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter und die wirtschaftliche Grundlage des Unternehmens zu sichern. Der Geschäftsführer betont jedoch: „Ich bin aber überzeugt: Wir sind ein starkes Unternehmen. Keiner unserer Kolleginnen und Kollegen muss Sorge um ihren oder seinen Arbeitsplatz haben. Weil wir gut zusammenarbeiten und weil wir die Krise gut nutzen für die Zeit danach. Deshalb werden wir gestärkt aus der Situation herauskommen.“

Prognosen für 2022

Für das laufende Geschäftsjahr sieht Andreas Oellerich den Catering-Bereich von Apetito gut aufgestellt: „Die Corona-Pandemie hat große Auswirkungen auf Apetito Catering. Mit Blick auf die nächsten Jahre bin ich aber optimistisch. Wir werden weiter in den drei Segmenten vertreten sein, in denen wir erfolgreich sind: im Care-Markt mit Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern, in der Betriebsverpflegung und im Schul- und Kita-Markt.“ Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf den Konzern seien in der Planung für 2021 berücksichtigt, ließen sich aber zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht verlässlich abschätzen, da die zeitliche Dimension der Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und Betriebsrestaurants nicht verlässlich vorauszusagen ist, erläutert der Geschäftsführer. Er ergänzt: „Dennoch gehen wir heute von einem positiven Konzernjahresergebnis 2021 aus. Wir streben grundsätzlich eine positive Geschäftsentwicklung mit einem Umsatzwachstum von knapp zehn Prozent an.“

jb

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