HKI
Lieferausfälle bei Großküchentechnik drohen
Die Hersteller von Großküchentechnik und -einrichtungen geraten in der schwierigen Corona-Zeit unter zusätzlichen Druck durch die zunehmende Rohstoffknappheit von Stahl und Edelstahl. Auch bei Kunststoffen oder Lithium können Lieferzeiten nicht eingehalten werden.

VerpflegungsManagement, 26.04.2021 – Weltweit hat sich die Versorgungssituation mit diversen Rohstoffen nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie drastisch verschlechtert – das berichtet der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) Mitte April in einer offiziellen Mitteilung. Stahl, Edelstahl sowie nahezu alle Arten von Kunststoffen seien erheblich teurer geworden, was dazu führe, dass teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten gerechnet werden müsse. Betroffen davon ist auch die Großküchenindustrie, in der insbesondere Stahl und Edelstahl eine bedeutende Rolle zukommt. So haben laut HKI derzeit rund 90 Prozent der Zulieferer Probleme, Stahl zu beschaffen. Kurzfristige Bestellungen seien schon seit längerer Zeit nicht mehr möglich. Ein Ausweichen auf Drittstaaten könnte dem Mangel entgegenwirken, allerdings verhindern die derzeitigen EU-Importbeschränkungen solche Beschaffungsalternativen.

Massive Preiserhöhungen

Die HKI warnt daher, dass noch im ersten Halbjahr 2021 mit vereinzelten Lieferausfällen von Stahl und Edelstahl zu rechnen sei, weswegen sich Lieferzeiten und Preise von Metallteilen erhöhen werden. Bereits jetzt koste eine Tonne Stahl zwischen 700 bis 800 Euro, nachdem der Preis 2020 noch auf 400 Euro geschrumpft war. Grund seien in weiten Teilen die Zerwürfnisse der Coronakrise, doch auch immens gestiegenen Transportkosten seien für den Preisanstieg verantwortlich. Des Weiteren sei Nickel, das für die Herstellung von Edelstahl erforderlich ist, zuletzt im Preis deutlich gestiegen, teilt die HKI mit.

Weitere Sorgenkinder

Doch auch bei den meisten Kunststoffen herrsche aktuell – bedingt durch die Pandemie, den Nachfragesog aus Ostasien sowie den Kälteeinbruch in Texas, in dessen Folge zwischenzeitlich die Erdölförderung zum Erliegen kam – eine weltweite Knappheit. Ebenso werde aufgrund der krisenbedingt zurückgegangenen Mobilität weniger Treibstoffe raffiniert, was zur Folge habe, dass auch Ethen, ein Nebenprodukt der dazu erforderlichen petrochemischen Verarbeitung, fehle. Dieses wiederum ist für die Herstellung von Polyethylen unabdingbar.

Besonders problematisch für die Großküchenindustrie ist darüber hinaus ein derzeitiger Mangel an PVC, das als Isolier- und Mantelmaterial bei Kabeln zum Einsatz komme. Somit sind Elektronikbauteile ebenfalls voll von der kritischen Versorgungssituation betroffen.

jb

 

Drucken