United Against Waste
Abfallmessung lohnt sich
Die Zwischenbilanz 2020 von United Against Waste zeigt: Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung lassen sich um bis zu 30 Prozent reduzieren. Das spart nicht nur Kosten, sondern wirkt sich auch positiv auf die Ökobilanz von Betrieben aus. Auch Tiefkühlprodukte können zu einer nachhaltigen Speisenproduktion mit geringen Abfällen beitragen.

VerpflegungsManagement, 14.09.2020 – Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung führt die Initiative United Against Waste (UAW) seit 2013 umfassende Analysen in Außer-Haus-Betrieben durch. Während die erste UAW-Zwischenbilanz im Jahr 2017 aufgrund zu geringer Datenlagen noch keine verlässlichen Ergebnisse zu Lebensmittelabfällen in diesem Segment liefern konnte, liegen mit der aktuellen Zwischenbilanz basierend auf über 700 Analyseergebnissen aussagekräftige Durchschnittswerte vor. Demnach seien die Abfälle in den letzten drei Jahren in allen analysierten Betrieben im Bereich Krankenhaus und Pflege, Betriebsrestaurants, Hotellerie, Schulverpflegung und Systemgastronomie signifikant zurückgegangen, wie UAW-Geschäftsführer Torsten von Borstel mitteilt: „Mit unserer Zwischenbilanz 2020 haben wir unsere Daten komplementiert und einen weiteren Beweis dafür geliefert, dass ein Reduktionsziel von 30 Prozent realistisch ist.“

Abfälle oft durch Überproduktion

Als Grundvoraussetzung für die Entwicklung einer umfassenden Strategie mit Zielen, Maßnahmen und Aktivitäten zur Abfallreduktion liefern die Abfallanalysen wichtige Erkenntnisse auf die Frage, wo genau Abfälle in den Betrieben entstehen, wo man ansetzen muss, um eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen zu erreichen, wie viel Abfall pro Mahlzeit in welchem Messbereich entsteht oder wie mögliche Reduktionsziele aussehen können.

Häufige Ursache und somit Ansatzpunkt für die Hebung von Einsparpotenzialen für vermeidbare Lebensmittelabfälle waren UAW zufolge – unabhängig von der Art des Betriebes – eine starke Überproduktion, die sich nicht zuletzt in den Kosten für den Wareneinsatz der Betriebe niederschlägt. Mithilfe der zahlreichen Analysedaten, aus denen sich zahlreiche Rückschlüsse ableiten ließen, sei es der Initiative nun möglich, der Branche eine Orientierung und Vergleichsmöglichkeiten an die Hand zu geben und Unternehmen bei der Implementierung praxisnaher Lösungen zu unterstützen. „In 20 Hotels konnten wir durch stetige Grammaturanpassungen und den Einsatz kleinerer Teller rund 82.000 Euro einsparen“, freut sich Jürgen Schmieder, Director of Food H-Hotels und Teilnehmer an dem Food-Waste-Projekt. Er ergänzt: „Hochgerechnet auf unsere 60 Hotels macht das eine Einsparung von rund 250.000 Euro. Das spornt uns an, weiterhin Lebensmittelabfall zu reduzieren.“

Kalkulationsgenauigkeit mit TK-Produkten

Als Verband der Tiefkühlwirtschaft sensibilisiert auch das Deutsche Tiefkühlinstitut (Dti) Verbraucher und Profiverwender für die Vorteile der Tiefkühlung, die Lebensmittel länger frisch und haltbar macht und die so zur Verringerung der enormen Lebensmittelverschwendung beitragen könne. Gerade im professionellen Anwendungsbereich biete der Einsatz von Tiefkühlprodukten aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und ihrer guten Portionierbarkeit viel Potential, um kostbare Lebensmittel vor dem Verderb und dem Wegwerfen zu bewahren.

Umweltkennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit

Neben den ökonomischen Einsparungen hat UAW in der diesjährigen Zwischenbilanz zudem erstmals auch auf die ökologischen Einsparpotenziale bei der Lebensmittelabfallreduktion berechnet. Alle für den Klimaschutz relevanten Kennzahlen werden pro Kilogramm Lebensmittelabfall ausgewiesen: Wasser, Anbaufläche sowie CO2. „Damit geben wir den Betrieben Umweltkennzahlen an die Hand, die künftig für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten von Bedeutung sein werden“, unterstreicht von Borstel. Abgesehen von den umfangreichen Messergebnissen werden in der 64 Seiten umfassenden Bilanz auch Praxisberichte sowie konkrete Lösungen zur Abfallvermeidung dargestellt.

Ein Download der Zwischenbilanz 2020 ist unter folgendem Link möglich: http://www.united-against-waste.de/der-verein/zwischenbilanz.

jb

Drucken