BMEL
Lebensmittel besser wertschätzen
Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung haben 16 Unternehmen des Lebensmittelgroß- und Einzelhandels im Juni 2020 im Rahmen der "Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung" eine Beteiligungserklärung des BMEL unterzeichnet, darunter auch Transgourmet, Metro Deutschland sowie Chefs Culinar.

VerpflegungsManagement, 10.07.2020 – Jährlich entstehen in Deutschland rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle, die auch das Klima aufgrund unnötiger CO2-Ausstöße erheblich belasten. Die Nationale Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) setzt sich in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Lebensmittelunternehmen sowie der Zivilgesellschaft gegen die massive Verschwendung von Lebensmitteln ein. Sie verfolgt das Ziel, die so anfallenden Mengen bis 2030 pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Lebensmittelabfälle einschließlich Nachernteverlusten zu verringern. Manfred Hofer, Geschäftsführer bei Transgourmet Deutschland, betont: „Auch wenn die Bewältigung der Corona-Folgen derzeit für die Gesellschaft und für uns im Mittelpunkt steht: der verantwortliche Umgang mit Natur und Ressourcen verliert nicht an Bedeutung. Deshalb engagieren wir uns weiterhin für mehr Nachhaltigkeit in unserem Kerngeschäft.“

Verbindliche Maßnahmen

Mit der nun unterzeichneten Beteiligungserklärung verpflichten sich die 16 teilnehmenden Unternehmen des Lebensmittelgroß- und Einzelhandels, konkrete und verbindliche Maßnahmen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung in den Märkten und Betrieben zu ergreifen und daran mitzuarbeiten, Lebensmittelabfälle entlang der Lebensmittelversorgungskette bis hin zum Verbraucher zu reduzieren. Darüber hinaus wird auch die bisherige Datenlage verbessert und vorhandene Datenquellen ergänzt. Jedes der Unternehmen, zu denen neben Transgourmet auch Chefs Culinar und Metro Deutschland zählen, erklären sich künftig „zur Weitergabe noch verkehrsfähiger Lebensmittel durch Kooperationen mit einer sozialen Einrichtung bzw. Zusammenarbeit mit anderen Organisationen (z. B. Gastronomiebetriebe)“ bereit, verkündet das BMEL in einer Pressemitteilung Mitte Juni. Zudem werden die beteiligten Unternehmen aussagekräftige Lebensmittelabfalldaten erfassen und so zur Verbesserung der Datenlage beitragen.

Zusätzliche Wahlpflichtmaßnahmen

Darüber hinaus werden alle 16 Lebensmittelunternehmen mindestens vier von insgesamt 13 weiteren Wahlpflichtmaßnahmen aus den drei Kategorien „Schnittstellen zu den Lieferanten“, „Interne Markt-Maßnahmen“ sowie „Verbesserung der Weitergabe nicht mehr verkaufs- aber noch verzehrfähiger Lebensmittel“ umsetzen. Diese beinhalten unter anderem den Verkauf von Obst und Gemüse mit „Schönheitsfehlern“, die Optimierung der Prozess-, Logistik- und Kühlkette, eine nachfrageorientiere Frischwarenauffüllung oder die Verbesserung der Qualitätssichtung von Produkten. „Uns ist es wichtig, bei diesem Thema mit Akteuren der Branche zusammenzuarbeiten. Indem wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen, können wir Groß- und Einzelhändler das anspruchsvolle Ziel gemeinsam meistern“, erklärt Melanie Prengel, Leitung Nachhaltigkeit bei Transgourmet. Als Gründungsmitglied der Initiative „United Against Waste“ engagiert sich der Lebensmittelgroßhändler bereits seit Jahren zum Thema Reduzierung von Lebensmittelabfällen – beispielsweise durch Lebensmittelspenden an die Tafeln oder durch Schulungen von Kunden aus Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung im Bereich Planung und Prozessoptimierung.

Weiterführende Informationen zur Beteiligungserklärung sowie eine Liste der offiziell mitwirkenden Unternehmen können auf der Homepage des Bundesministeriums unter www.bmel.de eingesehen werden.

jb

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