VDD
Ernährungstherapie bei Sars-CoV-2
Basierend auf nationalen und internationalen medizinischen Leitlinien und Empfehlungen hat der VDD für die Ernährungstherapie bei Sars-CoV-2 einen detaillierten Praxisleitfaden entwickelt. Demnach wirkt sich eine gesunde Ernährung maßgeblich auf das Immunsystem aus, welches für die Bekämpfung der Viren unerlässlich ist.

VerpflegungsManagement, 22.06.2020 – Im Rahmen weltweiter Forschungen zur Covid-19-Erkrankung und ihren Behandlungsansätzen sind Wissenschaftler dem Deutschem Bundesverband der Diätassistenten (VDD) zufolge zu der Erkenntnis gelangt, dass schwere Krankheitsverläufe mit bestimmten Risikofaktoren assoziiert werden können. Dazu zählen neben dem Alter der Patienten auch ernährungsabhängige Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Leber- und Nierenerkrankungen. Leichte bis mittelschwere Verläufe würden in einer Vielzahl der Fälle hingegen von massiven Schluckschwierigkeiten, Appetitlosigkeit und häufig gastrointestinalen Symptomen begleitet, so dass im Verlauf der Krankheit nicht selten massive Gewichtsverluste und Mangelernährung zu verzeichnen seien.

Potenziale der Ernährung

Somit spielt die Ernährungstherapie eine bedeutende Rolle bei der Vorbeugung schwerer Krankheitsverläufe nicht nur bei Covid-19, sondern bei allen Infektionen und schweren Erkrankungen. Denn nur ein intaktes Immunsystem, das unter anderem auf einer gesunden Ernährung beruht, bietet die Voraussetzungen dafür, Viren auf körpereigene Weise entgegenzutreten, betont VDD-Präsidentin Uta Köpcke: „Die Ernährung spielt bei betroffenen Covid-19-Patienten in der Akut- und Rekonvaleszenz-Phase sowie bei gesunden Risikopatienten und Stillenden eine große Rolle und ist mitverantwortlich für die Genesung.“ Um schwere Verlaufsformen zu vermeiden sei es unerlässlich, die benannten Risikogruppen intensiv ernährungstherapeutisch zu betreuen und auch in Zeiten von sozialer Distanz eine gute Versorgung zu ermöglichen, bekräftigt der VDD.

Spezifische Handlungsempfehlungen

Der vom Verband erstellte Praxisleitfaden soll daher Fachleuten in der ambulanten und klinischen Praxis als Handreichung bei der Betreuung verschiedener Patientengruppen dienen, indem er spezifische Empfehlungen für diese zusammenträgt. Außerdem richtet er das Augenmerk besonders auf die Verhinderung von Mangelernährung und Sarkopenie, um eine möglichst effiziente Immunsituation zu gewährleisten. Basierend auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) enthält der Leitfaden weiterhin alle wichtigen Eckpunkte der Ernährung bei ansonsten gesunden Covid-19-Patienten; um Mangelsituationen vorbeugen, die sich auch bei eventuell eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten als alltagstauglich erweisen.

Der Praxisleitfaden Ernährungstherapie bei Sars-CoV-2 fußt auf nationalen und internationalen medizinischen Leitlinien und Empfehlungen und dient der praktischen Umsetzung der Ernährungstherapie in den Alltag, auch bei eingeschränkten sozialen Kontakten. Er wird regelmäßig überprüft und seine Empfehlungen werden künftig den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst.

Der Praxisleitfaden ist für VDD-Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder können ihn beim Verband für 10 Euro erwerben: https://www.vdd.de/vddshop/onlinebestellen/

jb

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