BHS Tabletop
Porzellan-Konzern gut gerüstet
Steigenden Konzernumsatz, geplante Investitionsprojekte in Höhe von rund fünf Million Euro sowie stattliche Vertriebserfolge unter anderem in Deutschland, Afrika und Dänemark weist die profitable Jahresbilanz des Porzellanherstellers BHS Tabletop aus.

VerpflegungsManagement, 09.03.2020 – Mit 121,4 Million Euro Konzernumsatz im Jahr 2019 verzeichnet BHS Tabletop ein leichtes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr (2018: 118,7 Mio. Euro). Spürbarer Investitionszurückhaltung von Kunden in Exportmärkten und mehrerer brodelnder Handelskonflikte zum Trotz, erzielte der Porzellan-Hersteller für Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung ein operatives Konzernergebnis (EBIT) von Sondereffekten in Höhe von 3,9 Million Euro. Diese resultieren aus einer Vorstandsveränderung sowie einer Wertberichtigung auf eine passive Finanzlage und liegen nur geringfügig unter Vorjahresniveau (2018: 4,1 Mio. Euro). Bereinigt um die Sondereffekte bedeutet dies einen Konzernjahresüberschuss von 2,8 Million Euro, was sich nicht zuletzt auch in der konstant bleibenden Zahl der Beschäftigten äußert.

Internationale Vertriebserfolge
Auch die Vertriebskraft der BHS gestaltet sich für das Unternehmen mehr als zufriedenstellend und findet Ausdruck in vielen neuen prominenten Auftraggebern, darunter in Deutschland die Munich RE, das Schlosshotel Kronberg oder das ZDF, das in der Kantine die RFID-Lösung Pabis einsetzt. Besonders die US-Vertriebstochter Bauscher Hepp konnte 2019 durch Absatzerfolge in den Segmenten Porzellan, Besteck und Buffetmöbel ihren Umsatz mit elf Prozent Zuwachs von 17,3 Million  auf 19,2 Million US-Dollar deutlich steigern. So etwa mit der Ausstattung eines italienischen Kreuzfahrtschiffes, das nun in seinen 17 Outlets ausschließlich Bauscher-Porzellan serviert Mit dem Hard Rock Hotel als neue Referenz gewann der Tabletop-Anbieter zudem eine neue, starke Referenz für sein Gesamtportfolio. Tafelstern Professional stattete in Johannesburg das neu eröffnete Kongresscenter und Hotel Leonardo aus, während Schönwald große Erfolge durch die Zusammenarbeit mit dem dänischen Luxushotel Alsik feierte.

Zentrale Bedürfnisse bedient
„Es ist uns gelungen, zum Beispiel durch neue Produktkonzepte, individuelle Dekorlösungen aus unserem Kreativzentrum oder das Tabletop-Sortiment Playground zentrale Bedürfnisse unserer Kunden zu bedienen. So konnten gegenläufige Trends im Marktumfeld gut kompensiert werden“, äußert sich Vorstandsvorsitzender Gerhard Schwalber zu den positiven Umsatzzahlen. Dennoch seien die Auswirkungen politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen in vielen Tourismusdestinationen, insbesondere im Nahe Osten, nicht spurlos an dem Unternehmen vorbeigegangen, verkündet Gerhard Schwalber.

Die positiven Zahlen bei der BHS dürften daher, so der Vorstandsvorsitzende, nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Situation in der deutschen Porzellanbranche auch aufgrund des hohen Preisdrucks sowie der absehbaren Auswirkungen des Klimapaketes der Bundesregierung angespannt sei. Trotz erheblicher Investitionen des Unternehmens in die Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes – beispielsweise durch die hochmodernen und energieeffizienten Glühofen in Schönwald – sei es laut Gerhard Schwalber auf unabsehbare Zeit nicht möglich, die vorgegebenen Klimaziele zu erfüllen: „Für den Produktionsprozess von deutschem Hartporzellan wird für die chemische Reaktion Erdgas benötigt. Eine technische Alternative existiert nicht.“ Die durch die neuen Glühofen angedachte klimapolitische Lenkungswirkung drohe daher aufgrund der technischen Alternativlosigkeit auszubleiben. Hier sei jetzt die Unterstützung durch die Politik gefragt, um die Porzellanfirmen in Bayern mitsamt der Arbeitsplätze zu halten und die Verlagerung der Produktionsstätten ins Ausland mit niedrigeren ökologischen Anforderungen zu vermeiden, betont der Vorsitzende. Auch die Folgen einer möglichen Ausbreitung des Corona-Virus würden BHS Tabletop durchaus negativ zusetzen, da dieses das Reiseverhalten und somit das Ausgabeverhalten der Tabletop- Kunden massiv beeinflussen würde.

Investitionen sollen Stabilität sichern
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen plant die BHS Tabletop 2020 Investitionen in Höhe von fünf Million Euro, vor allem in den Bereichen Digitalisierung und IT. Davon verspricht sich das Unternehmen schlankere Prozesse und einen noch schnelleren Kundenservice. Darüber hinaus investiert das Unternehmen in die stärkere internationale Sichtbarkeit und Erlebbarkeit seiner Marken in Großbritannien und eröffnet voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2020 in London einen Showroom. Denn mit seinen drei Marken, seinem Tabletop-Portfolio sowie seinen effizienten Produktions- und Steuerungsprozessen sieht sich der Konzern auch für das laufende Geschäftsjahr gut gerüstet, wie Gerhard Schwalb betont: „Eine Grundstabilität der Rahmenbedingungen vorausgesetzt, gehen wir von einem stabilen bis leichten Wachstum beim Umsatz aus. Die geplante Stärkung der Vertriebskraft sowie die Investitionen in strategische Projekte werden zunächst das Ergebnis belasten, sich dann aber zunehmend positiv auf die Ergebnisse der Folgejahre auswirken und die Position der BHS im Markt stärken.“

jb

 

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