United Against Waste
Care-Aktion in Österreich
Mit einer Kampagne unter dem Motto „Nix übrig für Verschwendung“ machen rund um den Welternährungstag am 16. Oktober 2019 Großküchen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Betriebsrestaurants an etwa 130 Standorten in ganz Österreich auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam. Umgesetzt wird die Aktion von der Initiative United Against Waste zusammen mit Partnern aus der GV.

VerpflegungsManagement, 14.08.2019 – Beim Thema Lebensmittelabfallvermeidung in der Gemeinschaftsverpflegung sind nicht nur die Küchenbetreiber und deren Mitarbeiter, sondern auch deren Kunden gefragt: Zum Beispiel durch aktive Nutzung von Vorbestellmöglichkeiten, bewusste Mengenwahl am Buffet oder Entgegenbringen von Verständnis, falls einzelne Menüs gegen Ende der Restaurantzeiten nicht mehr verfügbar sind. Die Botschaft, dass Lebensmittelabfallvermeidung nur gemeinsam gelingt, wird vom 14. bis 20. Oktober im Rahmen einer Aktionswoche unter dem Motto „Nix übrig für Verschwendung“ von der Initiative United Against Waste zusammen mit Partnern aus der österreichischen Gemeinschaftsverpflegung in die breite Öffentlichkeit getragen.

An mehr als 130 Großküchenstandorten von Vorarlberg bis Wien werden Gäste, Patienten und Heimbewohner mittels Tisch- und Buffetaufsteller, Flyer, Poster, Roll-Ups und Slide-Shows für das Thema sensibilisiert. Begleitet wird die Bewusstseinskampagne von betriebsinternen Aktionen wie zum Beispiel vergünstigte „Restlmenüs“, ein Foto-Gewinnspiel und Presseevents mit Auszeichnung besonders engagierter Küchenleiter.

Lebensmittelabfall in Österreich

Seit mehr als fünf Jahren setzt sich die Initiative United Against Waste für weniger Lebensmittelabfall ein und wirkt dabei auf unterschiedlichen Ebenen – in der Gastronomie und Hotellerie mit dem Beratungsprogramm „Küchenprofi[t]“ und seit 2017 auch im Bereich Gemeinschaftsverpflegung mit dem Monitoring- und Managementsystem „Moneytor“. In österreichischen Großküchen macht der entsorgte Lebensmittelabfall laut der Initiative (ohne Zubereitungsreste) 22 Prozent der ausgegebenen Essensmenge aus. Das entspricht 61.000 Tonnen vermeidbarer Lebensmittelabfälle pro Jahr oder dem Gewicht von 2.350 voll beladenen Müllsammelfahrzeugen. Der Verlustgrad (entsorgter Lebensmittelabfall im Verhältnis zur ausgegebenen Speisemenge) variiert von Standort zu Standort stark mit einer Bandbreite von drei bis zu 54 Prozent.

Durch „Moneytor“ wird dem Thema Lebensmittelabfall in Großküchen nun seit zwei Jahren verstärkt der Kampf angesagt. Dank der laufenden und standardisierten Beobachtung der monatlichen Ausspeise- und Abfallmengen haben Betriebe ihren Lebensmittelabfall kontinuierlich im Blick und erhalten einen aussagekräftigen Branchenvergleich – dadurch können sie gezielte Maßnahmen für weniger Abfall setzen und diese laufend evaluieren. Mit der Teilnahme an „Moneytor“ können Großküchen auch langfristig ein deutliches Zeichen setzen für das UN-Ziel, Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren.

Kunden Teil der Aktion

Bei der aktuellen Aktionswoche beziehen die beteiligten Krankenhäuser, Pflegeheime und Betriebsrestaurants erstmals verstärkt auch ihre Kunden in die Kommunikation ein und zeigen Handlungsmöglichkeiten auf, wie etwa die bewusste Wahl kleinerer Portionen (mit Nachschlag bei Bedarf) oder das Abbestellen von nicht gewünschten Menübestandteilen. Angehörige von Bewohnern in Pflegeheimen können beispielsweise auch Essensretouren vermeiden helfen, wenn Sie auf mitgebrachte Speisen von Zuhause verzichten.

Bei einem Gewinnspiel sind die Kunden zudem aufgerufen, mit Fotos von leergegessenen Tellern oder Restl-Rezepten auf Instagram, Facebook oder per Mail zu zeigen, dass sie selbst nichts übrig für Verschwendung haben. Im Zuge der Aktionswoche informieren die Großküchenpartner außerdem über selbst umgesetzte Maßnahmen, um Lebensmittelabfall zu reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel Gerichte in unterschiedlichen Portionsgrößen anzubieten, die freie Wahlmöglichkeit bei Beilagen oder Menükomponenten oder Rabattaktionen bei Vorbestellungen. Daneben sind auch der geschulte Umgang mit digitalen Bestellsystemen und die Kommunikation zwischen den Küchen und anderen Abteilungen (Pflege, Diätologie etc.) wichtige Aspekte. Daher wird die Aktionswoche auch mit Trainingsmaßnahmen in den teilnehmenden Betrieben kombiniert, wie zum Beispiel die Durchführung von Workshops zum Erfahrungsaustausch, die Streuung von zielgruppenspezifischen Trainingsmaterialien oder die Ausbildung von betriebsinternen „Lebensmittelabfall-Coaches“.

Hohe Reichweite

Durch das abgestimmte und gemeinsame Vorgehen bei der Aktionswoche soll mit den aufgegriffenen Themen eine breite Öffentlichkeit sensibilisiert werden – an jedem der teilnehmenden 130 Partnerstandorte können, je nach Größe, zwischen 1.000 und 10.000 Personen erreicht werden. An der Aktionswoche beteiligen sich unter anderem die Großküchenpartner Eurest, Gaumenglück, GMS Gourmet, Go Gastro, Kulinario (Vinzenz Gruppe), Niederösterreichische Landeskliniken (Standorte Amstetten, Mauer und St. Pölten), Oberösterreichische Gesundheitsholding, Ordensklinikum Linz Elisabethinen, SANA Catering, die Seniorenwohnhäuser der Stadt Salzburg, Sodexo, SV Group, Vorarlberger Landeskrankenhäuser und Wiener Krankenanstaltenverbund. Die Aktionswoche wird vom Bundeministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, der Stadt Wien, den Ländern Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol sowie dem UAW-Gründungsmitglied Unilever Food Solutions finanziell unterstützt.

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