Hügli Holding AG
Rückstand teilweise aufgeholt
Der Umsatz der Hügli Holding AG lag 2017 fast auf Vorjahresniveau. Das zweite Halbjahr 2017 konnte den Rückstand aus dem Keyaccount-Geschäft teilweise aufholen und auch der Start in das neue Geschäftsjahr ist laut Unternehmen gelungen.

VerpflegungsManagement, 10.04.2018 – Die organische Umsatzentwicklung der Hügli Holding AG im Jahr 2017 wurde zeitweise durch tiefere Umsätze im Keyaccount-Geschäft gebremst, seit Herbst konnte jedoch wieder ein Wachstum erreicht werden, berichtet das Unternehmen. Insgesamt ergibt sich für das abgelaufene Jahr ein organischer Umsatzrückgang von -1,7 Prozent.

Verbunden mit einem positiven Währungseffekt von +1,4 Prozent wurde ein ausgewiesener Umsatz von 384 Millionen Schweizer Franken fast auf Vorjahresniveau (CHF 385,2 Mio.) erreicht, womit der Umsatzrückstand aus dem ersten Halbjahr annähernd aufgeholt werden konnte. Auf Ertragsstufe Ebitda wurde im zweiten Halbjahr 2017 ein Wachstum von +5,7 Prozent erzielt, was jedoch den großen Rückstand aus dem ersten Halbjahr von -12,7 Prozent nicht vollständig ausgleichen konnte.

Entwicklungen in den Märkten

Insgesamt schwach war laut Unternehmen die Umsatzentwicklung 2017 im größten Ländersegment Deutschland mit einem Rückgang in Lokalwährung von -3 Prozent. Dies sei jedoch auf das belastende erste Halbjahr zurückzuführen (-5,4 %), während das zurückgewonnene Keyaccount-Geschäft ab dem vierten Quartal wieder zu einer sehr positiven Entwicklung führte, teilt Hügli mit. Trotz gutem operativen Kostenmanagement mit tieferen Betriebskosten konnte die Ertragskraft aufgrund der einmaligen Anlaufkosten der neuen Produktionsanlagen nicht gehalten werden. Die Ebitda-Marge auf dem Gesamtumsatz sank von 8,6 Prozent im Vorjahr auf 8,2 Prozent in 2017. Mit der Inbetriebnahme einer modernen Produktionsanlagen für Trockenmischprodukte im September 2017 wurde in Radolfzell ein neuer Produktionsstandard für die Zukunft gesetzt. Diese Investition von 35 Millionen Schweizer Franken hat die Kapazität deutlich erhöht, die Stückkosten gesenkt und erfüllt höchste Qualitätsansprüche.

Im Ländersegment Schweiz/Übriges Westeuropa lag der organische Umsatz insgesamt auf Vorjahresniveau. Positive Beiträge kamen aus Holland, Spanien und Österreich, während die Schweiz durch weiterhin sinkende Gastronomie-Umsätze rückläufig war. Die Ebitda-Marge auf dem Gesamtumsatz im Segment sank von 12 Prozent auf 10,8 Prozent im Geschäftsjahr. Positiv entwickelte sich weiterhin das Segment Osteuropa (EAST: Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn) mit einem organischen Umsatzwachstum von +1,8 Prozent. Verbunden mit nur leicht gestiegenen Betriebskosten führte die damit erzielte bessere Auslastung zu einer deutlichen Erhöhung des Ebitda und einer Steigerung der Ebitda-Marge auf den Gesamtumsatz von 10,5 Prozent auf neu 11,6 Prozent.

Reduzierte Betriebskosten

Die organische Bruttomarge lag insgesamt auf Vorjahresniveau, wobei einerseits der Mixeffekt mit einem geringeren Anteil an Handelswaren und vereinzelte Preiserhöhungen positiv wirkten, andererseits die leicht höheren Rohstoffpreise negativ. Die Betriebskosten konnten insgesamt in der Gruppe unter das Vorjahresniveau gesenkt werden. Der Personalaufwand erhöhte sich zwar währungsbereinigt leicht um +0,5 Prozent, beeinflusst durch Mehrarbeit in der Produktion aufgrund der Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlagen und tarifliche Lohnerhöhungen in Deutschland.

Der sonstige betriebliche Aufwand reduzierte sich jedoch währungsbereinigt deutlich, vor allem in den Bereichen Marketing-, IT- und Verwaltungskosten. In 2017 fällt zudem ein außerordentlicher Aufwand an, welcher die Projektaufwendungen, vor allem im Bereich für Rechtsberatung, für das öffentliche Kaufangebot von Bell Food Group umfasst. Insgesamt sinkt der Konzerngewinn um -2,1 Millionen auf 20,2 Millionen Schweizer Franken. Die Gewinnmarge 2017 beträgt damit 5,3 Prozent vom Umsatz.

Die Konzernbilanz weist laut Mitteilung keine wesentlichen organischen Veränderungen aus, jedoch einen positiven Währungseffekt von +8 Prozent aufgrund der deutlich gestiegenen Stichtagskurse. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 53,7 Prozent im Vorjahr auf 57,8 Prozent per Ende 2017. Der Verschuldungsfaktor (Nettoverschuldung/Ebitda) blieb konstant bei 1,8. Die erzielte Rendite auf dem Eigenkapital 2017 beträgt 12,1 Prozent. Trotz sinkendem Geldfluss aus Betriebstätigkeit führten die merklich tieferen Investitionen dazu, dass im Geschäftsjahr ein erhöhter freier Cashflow von 13,4 Millionen Schweizer Franken resultierte.

Im ersten Quartal 2018 konnte ein Umsatzwachstum zur Vorjahresperiode von +9,5 Prozent erzielt werden (wähungsbereinigt: +1,6 %). Besonders erfolgreich waren dabei die hohen Beiträge der Keyaccount-Divisionen Food Ingredients und Customer Solutions.

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