DGE
Verbesserungsbedarf
Für den 13. DGE-Ernährungsbericht hat die bundesweite „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) repräsentative Daten für die Versorgung mit Vitamin D, Folat, Natrium, Kalium und Jod vorgelegt. Teilweise ist die Versorgung verbessrungswürdig.

VerpflegungsManagement, 22.08.2017 – Die Daten der bundesweiten Studie beruhen auf klinisch-chemischen Analysen von Blut- und Urinproben, die eine zuverlässige Beurteilung der Nährstoffversorgung ermöglichen. Demnach ist die Vitamin-D-Versorgung der deutschen Bevölkerung insgesamt nicht ausreichend.

Rund ein Drittel sind laut Studie mangelhaft versorgt, nur knapp 40 Prozent ausreichend. Ältere Menschen gelten dabei als Risikogruppe für einen Vitamin-D-Mangel. Während sich die Konzentrationen bei Männern nur geringfügig über alle Altersgruppen änderten, nahm der Anteil der mangelhaft versorgten Frauen mit steigendem Alter zu.

Der Vitamin-D-Status unterliegt starken saisonalen Schwankungen. Für eine ausreichende Versorgung empfiehlt die DGE, zwischen März und Oktober zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen. Sonnenbrände sollten dabei unbedingt vermieden werden. Bei Personen, die zur Risikogruppe gehören, sei zur Sicherstellung der Vitamin-D-Versorgung die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats notwendig.

Mit Folat sind hingegen 86 Prozent adäquat versorgt. Auch die Kaliumversorgung ist sichergestellt. Folat ist wichtig für Zellwachstum, -teilung und -differenzierung. Eine gute Versorgung ist daher besonders während der Schwangerschaft und in Phasen des Wachstums bedeutsam.

Für 30 Prozent der Erwachsenen ist die Jodversorgung noch verbesserungswürdig. Mit Natrium sind fast alle mehr als ausreichend versorgt. Bei 90 Prozent der Frauen und 93 Prozent der Männer liegt die Natriumzufuhr über dem Referenzwert. Mit im Mittel umgerechnet neun und zehn Gramm pro Tag nehmen sie auch zu viel Speisesalz auf. Damit liegt die Speisesalzzufuhr bei der Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland über dem Orientierungswert der DGE von bis zu sechs Gramm pro Tag. In einer aktuellen Stellungnahme schlussfolgert die DGE, dass der Zusammenhang zwischen der Speisesalzzufuhr und der Höhe des Blutdrucks eindeutig ist: Eine hohe Speisesalzzufuhr erhöht das Risiko für Bluthochdruck, der wiederum zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz- Kreislauf-Krankheiten gehört.

Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Es wirkt unter anderem als Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Nach den Daten der Stichprobe ist die Jodversorgung bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung nach wie vor nicht zufriedenstellend. Handlungsbedarf besteht vor allem vor dem Hintergrund der angestrebten Speisesalzreduktion. Um eine ausreichende Jodversorgung zu erreichen und nachhaltig sicherzustellen, sind Maßnahmen erforderlich, die die vermehrte Verwendung von jodiertem Speisesalz in der Lebensmittelindustrie und im Handwerk fördern.

Die DGE empfiehlt, über eine Anhebung des Jodgehalts im Speisesalz nachzudenken. Eine Jodüberversorgung der deutschen Bevölkerung sei aufgrund der aktuellen Datenlage nicht zu befürchten.

Insgesamt lässt sich eine ausreichende Nährstoffversorgung am einfachsten durch eine ausgewogene und vollwertige Ernährung in Form einer abwechslungsreichen Mischkost erzielen, die zum größten Teil aus pflanzlichen (Getreide, Gemüse, Obst) und zum kleineren Teil aus tierischen Lebensmitteln (Milch, Fisch, Eier und wenig Fleisch) besteht.

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