DGE
Trends im Lebensmittelverbrauch
Laut Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nimmt der Verbrauch von Gemüse, Beeren- und Schalenobst und Mineralwasser in Deutschland zu. Der Verbrauch von Frischobst und Zitrusfrüchten befindet sich hingegen im Abwärtstrend.

VerpflegungsManagement, 07.02.2017 – Tomaten, Möhren und Zwiebeln sowie Blatt- und Stängelgemüse sind beliebt, der Verbrauch von Beeren- und Schalenobst nimmt zu, der Verzehr von Lebensmitteln und Speisen und Getränken mit hoher Energiedichte, etwa zuckerhaltige Erfrischungsgetränke und Schokoladenware sollte laut dem 13. Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) jedoch eingeschränkt werden.

 

„Wir müssen unsere Anstrengungen weiter hochhalten, den Verzehr von Lebensmitteln mit einer vergleichsweise niedrigen Energiedichte voranzutreiben“, bewertet Peter Stehle, Chefredakteur des 13. DGE-Ernährungsberichts, die Entwicklungen im Lebensmittelverbrauch. Dazu gehörten vor allem pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse und Obst. „Gerade der Konsum von Lebensmitteln mit hohem Energiegehalt erhöht das Risiko für die Entstehung von Adipositas deutlich“, sagt Stehle weiter.

Wie wichtig dieser Aspekt ist, geht ebenfalls aus dem aktuellen DGE-Ernährungsbericht hervor. Die Übergewichtsentwicklung zeigt: So dick wie jetzt waren die Deutschen noch nie (siehe http://www.verpflegungsmanagement.de/aktuell/news/1637-03-02-2017-dge-so-dick-wie-nie ).

Dass der Verbrauch von Gemüse, Beeren-, Schalenobst und Mineralwasser zunimmt, wertet Kurt Gedrich, Technische Universität München, als positive Entwicklung. Sie dürfte „zu einer besseren Versorgung der Bevölkerung mit einigen Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen und Ballaststoffen geführt haben.“

Unverändert beliebt ist Fleisch. Der Fleischverbrauch in Deutschland ist mit rund 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr seit einiger Zeit weitgehend stabil und damit immer noch zu hoch.

Einen regelrechten Einbruch gab es seit 2010 beim Verbrauch von Fisch. Das ist aus Sicht der DGE negativ zu bewerten, da (See-)Fisch reich an langkettigen mehrfach ungesättigten n-3-Fettsäuren und Jod ist. Langkettige n-3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle in der primären Prävention der koronaren Herzkrankheit.

Während der Verbrauch von Frischmilcherzeugnissen relativ stabil war, stieg der Verbrauch von Hart-, Schnitt-, und Weichkäse um jährlich etwa 220 Gramm pro Kopf. Der damit weiterhin hohe Verbrauch von Milch, Milchprodukten und Käse dürfte einerseits einen positiven Effekt auf eine gute Versorgung mit Protein, Calcium, Jod und Vitamin B2 haben. Andererseits tragen die fettreicheren Varianten möglicherweise zu einer höheren Energiezufuhr bei.

Bei den alkoholfreien Getränken steigt der Verbrauch von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken mit durchschnittlich 1,1 Liter pro Kopf und Jahr deutlich, während er bei Fruchtsaft weiter zurückgeht. Da Erfrischungsgetränke häufig viel Zucker enthalten, sollten insbesondere Kinder und Jugendliche keine oder wenig zuckergesüßte Getränke trinken. Ein hoher Verzehr von zuckergesüßten Getränken steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Körpergewicht und einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus Typ 2.

Der Verbrauch von Wasser als Durstlöscher sollte weiter steigen. Beim Verbrauch von Kaffee und Tee hat sich eine Trendwende ergeben: Für die letzten Jahre lassen sich Zuwächse von zirka 1,9 Liter für Kaffee und zirka 0,3 Liter Tee pro Kopf und Jahr beobachten. Der signifikante Anstieg im Kaffeekonsum könnte mit diversen „To-go-Varianten“ zusammenhängen. Produkte wie Cappuccino oder Latte Macchiato. sind hinsichtlich der Energiedichte kritisch zu beurteilen.

Der deutliche Rückgang im Verbrauch von Zuckerwaren ist im Hinblick auf die Energiezufuhr und Kariesprophylaxe laut DGE erfreulich. Kritisch aufgrund des hohen Zucker- und Fettgehaltes ist dagegen der steigende Verbrauch von Schokoladenwaren um durchschnittlich ca. 135 g pro Kopf und Jahr. Seit dem Jahr 2000 ist der Schokoladenverbrauch um insgesamt 25 % gestiegen.

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