Kahla
Keine Quote nötig
Frauenquote? Bei Kahla kein Problem. Die Belegschaft des Porzelliners besteht zu zwei Dritteln aus Frauen. Holger Raithel, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, ist der einzige Mann in der Geschäftsleitung. Von einer gesetzlich festgelegten Frauenquote hält er nichts.

VerpflegungsManagement, 31.01.2017 – „ Wir suchen bei Kahla nach Mitarbeitern, die Ihre Aufgabe mit Leidenschaft erfüllen“, sagt Holger Raithel. „Wir bewerten Menschen nach ihrer Kompetenz, nicht nach ihrem Geschlecht.“ Und so sind zwei Drittel der Belegschaft von Kahla weiblich.

 

Es gehe darum Charaktere zu finden, die sich aktiv einbringen und mitgestalten möchten. „Wer sich dauerhaft als fleißig, zuverlässig, teamfähig und kreativ herausstellt, hat bei Kahla gute Chancen, viele Jahre ein Teil der Familie zu bleiben, sich weiterzuentwickeln und Unterstützung bei der Erfüllung privater und professioneller Ziele zu erhalten“, erklärt Raithel weiter.

Diese Unterstützung zeigt sich beispielsweise darin, dass das Unternehmen die Kosten der Angestellten, die noch studieren, übernimmt und ihnen Freiräume zum Lernen gibt. „Dabei profitieren wir von den hochmotivierten Menschen, die ihr Wissen stetig vermehren und mit ins Unternehmen bringen“, erklärt Raithel. „In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Frauen häufiger bereit sind, diese Doppelbelastung auf sich zu nehmen und aktiv Weiterbildungsmaßnahmen anfragen. Unsere ehemalige Marketingleiterin ließen wir zu einer Weltumsegelung aufbrechen und gewannen sie nach zwei Jahren für eine neue Position zurück. Auch so etwas muss bei einem zukunftsorientierten Mittelständler möglich sein.“

Von Quoten hält der Holger Raithel jedoch nichts: „Wir brauchen nicht noch mehr Regulierungswut.“ Allerdings halte er sehr viel von einem hohen Bildungsstandard, den es in Deutschland zu bewahren gelte. „Die psychologischen Probleme, die der ein oder andere Vorstand mit weiblichen Kollegen zu haben scheint, werden auch durch keine Quote gelöst“, ist er sicher.

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