Institut für alternative und nachahltige Ernährung
Besserer als Fleisch?
Im Gesundheitsvergleich schneiden fleischfreie Alternativen zu Wurst und Schnitzel oft besser ab als Fleischwaren. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung im Auftrag der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt.

VerpflegungsManagement, 30.01.2017 – Laut einer Studie des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung (Ifane) enthalten vegetarische und vegane Produkte aus Soja, Weizen und Lupinen weniger ungesunde Inhaltsstoffe als vergleichbare Fleischerzeugnisse und haben eine günstigere Nährstoffzusammensetzung.

 

In seiner ernährungswissenschaftlichen Untersuchung vergleicht das Institut 80 Fleischalternativen mit 27 fleischhaltigen Produkten im Hinblick auf Nährwerte und gesundheitlich bedeutsame Inhaltsstoffe. Dazu zählen der Protein-, Fett- und Energiegehalt, die Menge an gesättigten Fettsäuren und Salz sowie der Einsatz von Zusatzstoffen.

„Die getesteten vegetarischen und veganen Fleischalternativen sind in puncto Gesundheit viel besser als ihr Ruf“, sagt Konstantinos Tsilimekis, Leiter des Wissenschaftsressorts der Albert Schweitzer Stiftung. Dies zeige der ernährungsphysiologische Vergleich mit den Fleischwaren.

Gerade bei den ungesunden gesättigten Fettsäuren können laut Studie viele fleischfreie Alternativen punkten. 63 Prozent der untersuchten fleischlosen Produkte schneiden hier gut ab, nur bei zehn Prozent ist der Gehalt zu hoch. Bei den fleischhaltigen Produkten ist der Trend umgekehrt. 62 Prozent enthalten deutlich zu viele gesättigte Fettsäuren, zwölf Prozent erreichen günstige Werte. Auch der Gesamtfett- und Cholesteringehalt der Fleischwaren ist laut Studienergebnissen ungünstiger.

Beim Protein liegen die fleischlosen Produkte angeblich ebenfalls vorn. In allen elf getesteten Produktkategorien der Studie – egal ob Schnitzel, Steak oder Salami – enthalten die veganen und vegetarischen Varianten im Schnitt mehr Protein als die Fleischerzeugnisse.

Die gängige Kritik, den fleischfreien Versionen seien zahlreiche Zusatzstoffe und Aromen zugesetzt, sei nach den Ergebnissen der Studie differenziert zu betrachten, heißt es in eienr offiziellen Mitteilung des Ifane: Biologisch erzeugte Fleischalternativen schnitten hierbei besser ab als Fleischwaren. Sowohl die fleischfreien als auch die fleischhaltigen Produkte enthielten allerdings fast immer zu viel Salz.

„Die Studie zeigt, dass die häufig geäußerte pauschale Kritik an Fleischalternativen nicht gerechtfertigt ist“, fasst Dr. Markus Keller, Studienleiter vom Institut für alternative und nachhaltige Ernährung, zusammen. „Im Vergleich zu fleischhaltigen Produkten sind sie meist die gesundheitlich günstigere Alternative.“

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