BMEL-Ernährungsreport 2017
Am liebsten bitte Fleisch
Mit dem Ernährungsreport erhebt das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Bundesernährungsministers Ernährungsgewohnheiten,- wünsche- und -trends in Deutschland. Für 2017 lauten die: schnell, günstig, aber auch gesund soll es sein.

VerpflegungsManagement, 16.01. 2015 – Die Kochlust nimmt weiter ab, aber Selbstverpflegung ist angesagter als Kantinenessen und Fleisch bleibt trotz allgegenwärtigem Vegetarier-Trend das Lieblingsessen der Deutschen. Zu diesen Ergebnissen kommt der Ernährungsreport 2017.

 

Um die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen zu ermitteln, hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1000 Bundesbürger ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt. Es ist nach 2016 die zweite Umfrage dieser Art.

Wenn es ums Essen geht, soll es für die Deutschen in erster Linie schmecken (99 %) und gesund sein (89%). Dabei legt über die Hälfte der Befragten jedoch Wert auf eine einfache und schnelle Zubereitung (55%). Besonders die 19 bis 29-Jährigen haben keine Zeit zu verlieren (72 %), während die fixe Vorbereitung für die über 60-Jährigen weniger wichtig ist (47 %). Entsprechend greift deutlich mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen gern schon mal zur Tiefkühlpizza oder zum Fertiggericht (19- bis 29-Jährige: 60 %, 14- bis 18-Jährige: 54 %).

Für 82 Prozent stehen Fleisch (53 Prozent), Fisch (16 Prozent) und Geflügel (13 Prozent) als Lieblingsgericht ganz oben auf dem Speiseplan, gefolgt von Nudel- und Pasta-Variationen (38 %). Auf Platz 3 liegen Gemüsegerichte (20 %).

Einen weiteren Trend, den der Ernährungsreport ermittelt hat: Nur noch 39 Prozent der Deutschen kochen selbst. Damit ist die Zahl derer, die täglich am Herd stehen weiter gesunken. IM Vorjahr gaben noch 41 Prozent der Befragten an, täglich selbst zu kochen. Noch deutlicher ist der Rückgang bei denen zu spüren, die zwei- bis dreimal pro Woche zum Kochlöffel greifen (von 37 auf 33 %).

Dieser Entwicklung zum Trotz geben jedoch 75 Prozent der Befragten an, gerne zu kochen. Besonders begeistert sind dabei die 14- bis 18-Jährigen. Von ihnen kochen sogar 89 Prozent gerne selbst.

Beim Einkaufen ist Regionalität nach Geschmack immer noch das zweitwichtigste Einkaufskriterium der Deutschen für Lebensmittel. Danach folgen ebenfalls unverändert der Preis sowie bestimmte Markenprodukte. Allerdings gehen nur wenige Verbraucher bei regionalen Händlern einkaufen. So gingen im vergangenen Jahr noch 14 Prozent der Befragten zum Markt, nun sind es acht Prozent. Nur fünf Prozent gehen zum nahe gelegenen Bauernhof, im Jahr zuvor waren es zehn Prozent gewesen. Rund 62 Prozent der Befragten gehen im Supermarkt einkaufen.

Neben Essens- und Einkaufstrends zeigt der Ernährungsreport auch: Die Deutschen wünschen sich mehr Bildung bei der Ernährung. Neun von zehn Deutschen finden ein Schulfach Ernährungskunde neben Mathematik, Deutsch oder Englisch wichtig oder sehr wichtig. Vor allem Schüler mit niedrigerem Bildungsstand wollen gerne mehr über Ernährung lernen. 93 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss wünschen sich ein Schulfach Ernährung. Bei jenen mit Abitur oder Studium sind es 85 Prozent.

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