Asklepios / Demenz
Die Angst vor dem Vergessen
Eine Umfrage im Auftrag der Asklepios Kliniken zeigt die Sichtweise älterer Menschen auf medizinische Versorgung in Deutschland. Besonders groß ist bei den Befragten die Angst vor Demenz und Unselbstständigkeit.

VerpflegungsManagement, 17.08.2016 – . Zwei Drittel der über 65-Jährigen in Deutschland haben Angst, an einer Demenz zu erkranken. Fast ebenso viele fürchten im Krankheitsfall den Verlust der Selbstständigkeit. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, für die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Asklepios Kliniken bundesweit fast 800 Senioren ab 65 Jahren zu Leben, Gesundheit und Umgang mit Krankheiten im Alter befragt hat. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Die Befragten haben mehr Angst vor dem Verlust geistiger Gesundheit als vor Schmerz, schweren körperlichen Leiden oder Geldmangel für Pflege.

 

Laut Umfrage-Ergebnis hegen zwei Drittel der über 65-Jährigen große Befürchtungen, im Krankheitsfall ihre Selbständigkeit durch geistige Einschränkungen zu verlieren. 62 Prozent fürchten, diese Selbständigkeit durch körperliche Beschränkungen einzubüßen. 61 Prozent haben große Angst, dass ihre geistigen Fähigkeiten in Folge einer Demenzerkrankung nachlassen.

Diese Sorgen um Eigenständigkeit und geistige Gesundheit sind damit größer als die Angst, grundsätzlich einer unheilbaren oder schmerzhaften Krankheit anheim zu fallen: Davor hegen 55 Prozent der über 65-Jährigen große Befürchtungen. Eine unzureichende oder schlechte Pflege befürchten lediglich 43 Prozent. Davor, nicht über genug Geld für medizinische Hilfen oder eine professionelle Pflege zu verfügen sowie in einem Notfall nur unzureichend versorgt zu werden, haben weniger als vier von zehn Senioren Angst.

Neben der Zusammenarbeit und Kenntnis der Besonderheiten von Erkrankungen im fortgeschrittenen Alter durch behandelnde Ärzte (aktuell sind erst 22 Prozent der über 65-Jährigen mit der Abstimmung ihrer Ärzte untereinander sehr zufrieden), gilt die Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit für alle beteiligten Gesundheitsberufe.

Auch die Ernährung kann Einfluss auf die Entwicklung von Demenz nehmen. So geht etwa die Leitlinie Demenzen davon aus, dass bestimmte Ernährungsgewohnheiten wie der Konsum von Fisch oder eine mediterrane Ernährung das Risiko für Demenz verringern könnten (siehe VM 3/2016, Seite 8). Belastbare Daten, die den Zusammenhang von Demenz und Ernährung wissenschaftlich belegen, gibt es bislang jedoch nicht.

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