United Against Waste e. V.

In den Magen statt in die Tonne

Jeder Bundesbürger wirft im Schnitt 81 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. Insgesamt landen 11 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich im Abfall. Mit diesen Zahlen und mit Strategien gegen die Verschwendung von Lebensmitteln im Food-Service-Markt setzten sich die Mitglieder des Vereins United Against Waste e.V bei ihrem diesjährigen Treffen auseinander.

VerpflegungsManagement, 31.10.2014 - Eröffnet wurde das Treffen in den Räumen der Rational AG gemeinsam mit den Vorständen Klaus Ridderbusch und Michael Fuchs sowie dem Geschäftsführer Torsten von Borstel. Vor etwa 50 Vereinsmitgliedern, zumeist führende Vertreter von Lebensmittelunternehmen, Hotellerie, Gastronomie und Catering, stellte von Borstel aktuelle Ergebnisse von Kampagnen und Projekten von United Against Waste vor. „Mit Kooperationspartnern wie WWF, Deutsche Welthungerhilfe, dem Bundesverband Deutsche Tafeln, foodsharing und der Verbraucherzentrale NRW präsentiert sich der Verein mit der gemeinsamen Initiative „Geniest uns" in bester Gesellschaft", sagte von Borstel. „Das Thema Lebensmittelverschwendung wird auf allen Ebenen immer brisanter. In Deutschland werden allein 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel im Außer-Haus-Markt vernichtet, also im Krankenhaus, Altenheim, Hotel, Gastronomie, Schulen und Kitas sowie Betriebsgastronomien. Wir sind die einzigen, die nicht nur darüber reden, sondern zielführende Lösungen zur Abhilfe entwickeln", fügte er hinzu.

Die Vorsitzenden des Vereins United Against Waste e. V., Klaus Ridderbusch (r.) und Michael Fuchs. Foto: United Againts Waste e. V.Die Vorsitzenden des Vereins United Against Waste e. V., Klaus Ridderbusch (r.) und Michael Fuchs. Foto: United Againts Waste e. V.

Unter dem Motto „Wiegen, messen und dokumentieren" bietet United Against Waste Interessenten aus allen Food-Service-Bereichen ein Abfall-Analysetool zur Berechnung der täglichen Abfallmenge an. Eine Arbeitsgruppe der Universität Stuttgart stellte den „Progress Report" mit ersten Ergebnissen bei der Abfallmessung vor. Auch das Catering-Unternehmen Stockheim präsentierte eine Zwischenbilanz. „Unsere Küchenchefs gehen hoch motiviert an diese Messungen", berichtete Geschäftsführer Philipp Wichert. „Viele haben dabei sofort Einsparpotentiale entdeckt und von sich aus Arbeitsabläufe optimiert." Lebensmittel zu verschwenden, sei nicht nur ethisch, sondern auch wirtschaftlich nicht vertretbar, betonte er. Mit dem Abfall-Analysetool erschließe United Against Waste dem gesamten Food-Service-Markt spürbare wirtschaftliche Vorteile.

Gemeinsam gegen die Verschwendung von Lebensmitteln


Derzeit werden 30 bis 50 Prozent aller weltweit produzierten Lebensmittel vernichtet, bevor sie den menschlichen Magen erreichen - 1,3 Milliarden Tonnen. Ein Viertel des weltweiten Wasserverbrauchs wird für den Anbau von Nahrungsmitteln verwendet, die auf dem Müll landen. Praktische Erfahrungen zur Verringerung von Lebensmittelabfällen steuerte in Landsberg auch Vereinsmitglied Otmar Mutzenbach bei, Geschäftsführer des Münchner Traditionshauses „Weisses Bräuhaus". „Wir haben unsere Portionsgrößen deutlich reduziert. Da wir entsprechende Preisnachlässe gewähren, hat es keinerlei Reklamationen gegeben. Zudem bieten wir Spezialitäten nun gezielt tageweise an, statt wie früher übergroße Vorräte anzulegen. So haben sich unsere Speisereste um 20 Prozent verringert", kommentierte Mutzenbach die Aktion.

„Nach unserem 2. Mitgliedertreffen sehen wir uns auf gutem Weg", resümierte United Against Waste Geschäftsführer von Borstel. Der Verein appelliere an alle Unternehmen im Außer-Haus-Markt, sich dem Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln anzuschließen: Nur gemeinsam können wir Lösungen zur Vermeidung entwickeln. Aufgrund unseres Abfall-Analyse-Tools können bis zu 70 Prozent der Lebensmittelabfälle eingespart werden - das spart bares Geld und ist ethisch korrekt.

Eine Führung durch die Produktionshallen der gastgebenden Rational AG sowie ein praktischer Einblick in die Küchenprozesse und den Einsatz von Hightech zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Küche des Herstellers von Groß- und Industrieküchengeräten rundeten das Mitgliedertreffen 2014 von United Against Waste ab.

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