Fleischkonsum

Die Deutschen essen weniger Fleisch

Die Universitäten Göttingen und Hohenheim haben eine Studie zum Fleischkonsum in Deutschland veröffentlicht. Demnach zeigt sich hierzulande ein genereller Trend zu weniger Fleischverzehr.

VerpflegungsManagement, 23.07.2013 - Mit 3,7 Prozent hat sich der Anteil der Vegetarier in Deutschland innerhalb von sieben Jahren verdoppelt. 13,5 Prozent der Deutschen würden dagegen mehr Fleisch essen, wenn es billiger wäre, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Universitäten Göttingen und Hohenheim. Dazwischen gibt es eine große Bandbreite von Menschen, die bewusst wenig Fleisch essen (Flexitarier, 11,6%) oder ihren Fleischkonsum reduzieren wollen (9,5%). Nur eine sehr kleine Gruppe von unter einem halben Prozent lebt vegan. Insgesamt lässt sich bei 60 Prozent der Deutschen eine generelle Bereitschaft für einen geringeren Fleischkonsum feststellen.

Allerdings spielen bei vielen Personen dieser Gruppe Nachhaltigkeitsmotive eine wichtige Rolle bei Konsumentscheidungen. „Durch entsprechende Maßnahmen wie zum Beispiel Informationskampagnen ließe sich der Anteil der Deutschen, die bereit wären, ihren Fleischkonsum einzuschränken, auf 60 Prozent steigern", so Achim Spiller, Professor für Lebensmittelmarketing an der Universität Göttingen. „Der Trend zum weniger Fleisch essen wird wahrscheinlich auch in Zukunft anhalten, da dahinter meinungsprägende Trendgruppen unter den Verbrauchern stehen. Die deutsche Agrar- und Fleischwirtschaft sollte daher verstärkt auf less but better setzen", so Spiller weiter.

Rund zwei Drittel der Vegetarier sind Frauen, Zusammenhänge zum Alter lassen sich allerdings nicht feststellen. Vegetarier sind in allen Altersgruppen anzutreffen. „Der Fleischkonsum nimmt mit steigendem Bildungsgrad und höherem Einkommen ab", so Harald Grethe, Professor für Agrarpolitik an der Universität Hohenheim.
„Die Häufigkeit des Fleischkonsums wird maßgeblich von Gesundheitsmotiven bestimmt", so Anette Cordts, die an der Universität Göttingen die Befragung koordiniert hat. „Tierwohl spielt insbesondere für die Vegetarier und bedingt auch für Flexitarier und reduktionswillige Fleischesser eine Rolle, relativ wenig dagegen für die große Gruppe der unbekümmerten Fleischesser. Auch Umweltschutzbedenken führen zu einem geringeren Fleischkonsum, allerdings ist in weiten Teilen der Bevölkerung bisher kaum ein Bewusstsein für die Umweltproblematiken der Produktion tierischer Lebensmittel vorhanden."

 

 

 




Drucken