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Zahnloser Versuch oder ausgewogene Maßnahme?

Das Bundeskabinett hat im April 2013 den Nationalen Pestizid-Aktionsplan (NAP) der Bundesregierung beschlossen. Viele Jahre haben beteiligte Kreise kontrovers über die notwendigen und geeigneten Maßnahmen diskutiert. Das Ergebnis stellt - wie zu erwarten - daher nicht alle zufrieden.

VerpflegungsManagement, 24.04.2013 - Die Bundesregierung erwartet, dass das Maßnahmenpaket dazu führt, die Risiken, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln für die Umwelt entstehen, bis 2023 um weitere 30 Prozent zu reduzieren. Überschreitungen von Rückstandshöchstgehalten in Lebensmitteln sollen bis 2021 in allen Produktgruppen auf unter ein Prozent sinken. Die Reaktionen von Wasserwirtschaft und Umwelt- und Bioverbänden fallen verhalten bis vernichtend aus.

Einigermaßen zufrieden scheint der Bundesverband der Wasserwirtschaft. Er sieht eine seiner Hauptforderungen erfüllt, da er für die Wasserwirtschaft wichtige Gruppe der so genannten Metaboliten (Abbauprodukten von Pflanzenschutzmitteln) berücksichtigt. Es komme jetzt darauf an, ob die Maßnahmen auch konsequent umgesetzt würden. Der Bundesverband der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft BÖLW hingegen hält die Ziele, die der NAP vorgibt, für so wenig ambitioniert, dass der Plan in der Umsetzung kaum positive Auswirkungen für Trinkwasser und Artenvielfalt haben könne. Der Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein erinnert daran, dass der BÖLW seit langem die Einführung einer Pestizid-Abgabe fordere. Da Pflanzenschutzmittel Gemeingüter wie Trinkwasser, Boden und Artenvielfalt schädigten und somit Kosten für die Allgemeinheit verursachten, müsse die Nutzung von Pestiziden teurer werden, um diese auszugleichen.

Das Pestizid-Aktions-Netzwerk e. V. erklärte, die langwierigen Diskussionen hätten vor allem gezeigt, dass es ohne einen grundlegenden ökologischen Umbau der Landwirtschaft nicht gelingen werde, die Ziele des Aktionsplans zur Reduktion der Pestizid-Risiken zu erreichen. Immerhin stelle der Plan selber zu Recht fest, dass es trotz sachkundiger Anwendung von Pestiziden zu Schäden an Bienen und Wirbeltieren komme, Rückstandshöchstmengen für Pestizidwirkstoffe in Lebensmitteln überschritten würden und Pestizide die Gewässer belasteten.

Der Industrieverband Agrar e. V, der die Interessen der Pflanzenschutzmittelhersteller vertritt, zeigte sich enttäuscht. Der vielfältige Nutzen des Pflanzenschutzes sei übersehen worden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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