BÖL / Bio-kann-jeder-Workshop
Unterstützung für Praktiker
In den „Bio-kann-jeder“-Workshops des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) erhalten Verpflegungsverantwortliche für Kitas und Schulen Tipps und Praxisanregungen, um den Bio-Anteil ihrer Speisen wirtschaftlich zu erhöhen. Eine bundesweite Umfrage unter den Teilnehmern bestätigt nun die Wirkung der Maßnahme.

VerpflegungsManagement, 25.01.2024 – Angestoßen durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), veranstaltet das BÖL seit zwei Jahren „Bio-kann-jeder“-Workshops. In diesen unterstützen Regionalpartner des Programms die Verpflegungsverantwortlichen von Kitas und Schulen vor Ort in ihren Einrichtungen bei der Einführung oder Erhöhung des Bio-Anteils, um das Verpflegungsangebot nachhaltiger zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen dabei Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung, aber auch regionale und saisonale, tiergerecht produzierte und fair gehandelte Produkte.

Umfrage unter den Teilnehmern

Um die Wirkung der Workshops über die Fortbildung hinaus zu überprüfen, startete das BÖL 2023 eine bundesweite Umfrage unter allen Teilnehmern der letzten zwei Jahre. Von den rund 3.100 angeschriebenen Personen antworteten 373. Das entspreche dem Bundesprogramm zufolge einer „erfreulich hohen“ Rücklaufquote von zwölf Prozent und erlaube daher repräsentative Aussagen.

Von großem Interesse in der Umfrage war die Frage, ob die Teilnehmer nach dem Besuch eines der Workshops in ihren Einrichtungen Bio-Produkte eingeführt oder bereits erreichte Bio-Anteile erhöht haben. Von den 27 Prozent der Teilnehmer, die zuvor noch keine Bio-Lebensmittel einsetzten, bestätigte die Hälfte die Einführung der Produkte nach dem Workshop. Von den restlichen 67 Prozent, die bereits Produkte in Bio-Qualität verwendeten, gab ebenfalls mehr als die Hälfte (55 %) an, den Bio-Anteil seither weiter erhöht zu haben.

Mehrheit bestätigt den Nutzen der Workshops

Darüber hinaus bestätigten 89 Prozent der Befragten, durch die Teilnahme am Workshop Anregungen für die Tätigkeit in ihrer jeweiligen Einrichtung erhalten zu haben. 77 Prozent haben der Umfrage zufolge theoretische oder praktische Inhalte aus der Fortbildung umgesetzt. Alle Umfrageergebnisse zusammengefasst, bestätigen 51 Prozent der Einrichtungen nach dem Besuch des Workshops eine positive Veränderung.

„Wir schließen daraus, dass die Maßnahme ‚Bio kann jeder‘ einen relevanten Einfluss hat und dazu beiträgt, mehr Bio in Kita und Schule zu etablieren“, resümiert Annika Höller von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Hürden erfragt

Ein weiterer Fokus der Umfrage lag auf der Frage, welche Hürden in den jeweiligen Einrichtungen einer Einführung oder weiteren Erhöhung von Bio-Lebensmitteln entgegenstehen. Hierbei waren Mehrfachnennungen bei den Antworten möglich.

So verwies der Großteil der Befragten (62 %) auf die nicht zu kompensierenden Mehrkosten, 27 Prozent nannten fehlende Bezugsmöglichkeiten ökologisch erzeugter Produkte in ihrer Region als Grund. Doch auch fehlende Informationen für die Integration von Bio-Produkten in den Speiseplan (23 %) und fehlende individuelle Beratung für die eigene Einrichtung (21 %) hielten einige Verpflegungsverantwortliche von der Veränderung ihres Verpflegungsangebots hin zu mehr Bio ab.

Kosten auffangen

All diese und weitere Hürden für einen höheren Bio-Anteil in der Schul- und Kita-Verpflegung werden bei den Workshops thematisiert. Die Teilnehmer erhalten unter anderem Tipps, wie sie Mehrkosten beim Einkauf reduzieren, geeignete Bio-Lieferanten finden und Fördermittel für eine individuelle Beratung beantragen können.

Die Workshops richten sich an hauswirtschaftliche und pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und Schulen, Cateringunternehmen, kommunale Verwaltungen und andere Träger. Bis Ende April 2024 werden bundesweit noch etwa 28 der kostenlosen Workshops angeboten. Die Termine und Programme sind unter www.biokannjeder.de veröffentlicht.

jb

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