Bio-Bitte / BMEL
„Bio in der GV findet große Akzeptanz“
Eine nachhaltige Care-Verpflegung mit Einsatz von Bio-Lebensmitteln ist leistbar, so das Fazit des digitalen Dialogforums des BMEL für das Land Schleswig-Holstein Anfang November. Im Rahmen der Veranstaltung wurden erfolgreiche Praxisberichte aus GV-Küchen des Bundeslandes vorgestellt sowie berichtet, wie die Landesregierung den Ausbau von Bio-Lebensmitteln fördert.

VerpflegungsManagement, 22.11.2023 – Mehr Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) lautet das Ziel, das sich das Bundesland Schleswig-Holstein im Koalitionsvertrag gesetzt hat. Im Zuge dessen soll der Anteil an regional und ökologisch erzeugten Lebensmitteln in öffentlichen Verpflegungseinrichtungen künftig mindestens 20 Prozent betragen.

Um den Austausch zwischen Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Küchen zu stärken und diese bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, veranstaltete die bundesweite Initiative „Bio-Bitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Anfang November mit den Kooperationspartner Averdis sowie Agrar Koordination Hamburg ein digitales Dialogforum für das norddeutsche Bundesland. Im Fokus standen dabei in Impulsvorträgen und Fachgesprächen aktuelle Entwicklungen in der Branche sowie erfolgreiche Praxisbeispiele aus schleswig-holsteinischen Küchen.

Wandel als Chance

Deutlich wurde dabei unter anderem, wie wichtig die Rolle der Politik ist, wenn es darum geht, Rahmenbedingungen für die nachhaltige Ausrichtung der GV zu schaffen, fasst die Bio-Initiative in einem Abschlussbericht zusammen. Auch wurde vorgestellt, mit welchen Angeboten die Landesregierung die GV-Küchen dabei unterstützt, ihr Bio-Angebot auszubauen. „In der Bevölkerung besteht eine Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln, die man als Chance wahrnehmen sollte“, erklärte Doris Neuschäfer, Referentin im Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein.

Sie verwies auf die Förderung von Beratungs- und Informationsangeboten des Bundeslandes für Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung. Damit verbunden könnten Verpflegungseinrichtungen eine Förderung der Kontrollkosten in den ersten fünf Jahren nach der Bio-Zertifizierung in Anspruch nehmen. „Man hat das Gefühl, dass es dafür jetzt Unterstützung auf allen Ebenen gibt“, zeigte sich die Referentin mit Blick auf die Ausweitung des Einsatzes von Bio-Lebensmitteln zuversichtlich.

Enthusiasmus erforderlich

Unter Verweis auf die Ernährungsempfehlungen der Planetary Health Diet erläuterte Niklas Oppenrieder von der Physicians Association for Nutrition die Vorteile einer pflanzenbetonten und ressourcenschonenden Ernährung. Averdis-Geschäftsführer Rainer Roehl zeigte darüber hinaus auf, wie sich der Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel in öffentlichen Küchen erhöhen lässt und welche Möglichkeiten zur Auslobung von Bio-Lebensmittel dank der neuen Bio-Außer-Haus-Verpflegungsverordnung den GV-Küchen zur Verfügung stehen.

Im nachfolgenden Fachgespräch schilderten Verantwortliche aus Küchen und Großhandel ihre Erfahrungen mit der Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Lebensmitteln. Dabei betonte Dennis Viola vom Kantinenbetreiber Dein Werk, dass es nicht nur in Politik und Verwaltung, sondern auch in den Küchen Enthusiasmus brauche, um den Bio-Einsatz voranzutreiben.

Akteure motivieren und unterstützen

Um höhere Bio-Anteile in der GV zu erzielen, komme es letztlich darauf an, insbesondere Care-Küchen weiterhin zu motivieren und zu unterstützen, betonte Julia Sievers, Mitveranstalterin des Dialogforums vom Kooperationspartner Agrar Koordination Hamburg. Einen wichtigen Beitrag dazu könne eine pflanzenbetonte Ausrichtung des Verpflegungsangebots leisten, wofür es Sievers zufolge insbesondere in der Kita- und Schulverpflegung „eine große Akzeptanz gibt“.

jb

 

Über Bio-Bitte

Bio-Bitte ist eine Initiative innerhalb des Bundesprogramms Ökologischer Landbau des BMEL. Sie zeigt Wege auf, wie Politik, Verwaltung, Vergabewesen und Küchenleitungen erfolgreich den Bio-Anteil in öffentlichen Küchen erhöhen können. Dazu bietet die Initiative praxisnahe Infomaterialien und fördert den Erfahrungsaustausch aller Entscheidungsbefugten auf lokal und überregional organisierten Veranstaltungen – vor Ort oder online.

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