Epega
Existenzbedrohend
Das Fipronilgeschehen hat massive Auswirkungen auf den Eiermarkt und damit auf die nachgeschaltete Eier verarbeitende Industrie. Dies gab die European Poultry, Egg and Game Association (Epega) zur Lage am Eiermarkt bekannt.

VerpflegungsManagement, 26.09.2017 –Vor allem in den Niederlanden, aber auch in Deutschland und aktuell vermehrt in vielen anderen Ländern Europas sind die Ställe vieler Eierproduzenten gesperrt oder stehen bereits leer. Vielfach ist laut Epega nicht absehbar, ob und wann die Eiererzeugung mit Hilfe neu aufgestallter Legehennen wieder aufgenommen werden kann und darf.

Allein in den Niederlanden, der für Deutschland bedeutendsten Eierexportnation, wird der Schaden für die Eiererzeuger durch die Fipronilkrise nach Angaben des Verbandes auf mindestens 66 Millionen Euro veranschlagt.

Diese Situation habe zu einer bedrohlichen Verknappung der Ware am Eiermarkt geführt, heißt es diesbezüglich in einer Mitteilung. Es sei damit zu rechnen, dass diese den faktischen Grenzen beim Wiederaufbau der Hennenbestände entsprechend, bis weit in das kommende Jahr hineinreichen werde.

Als Folge des drastisch reduzierten Angebotes und der starken Nachfrage nach einwandfreien Eiern in ganz Europa seien die Eierpreise mittlerweile „dramatisch gestiegen“. Ein Ende dieser steigenden Preistendenz sei nach Meinung von Experten insbesondere angesichts der zusätzlich zu erwartenden saisonalen Nachfragesteigerung nicht abzusehen.

Die Eier verarbeitenden Unternehmen stellt die aktuelle Situation vor sehr große Herausforderungen, wie der Bundesverband der Deutschen Eiprodukten-Industrie (BVEP) mit Sitz in Bonn berichtet. Langfristige Lieferkontrakte können bedingt durch die fehlende Rohware nicht eingehalten werden. Um die Verpflichtungen gegenüber den Kunden aus Lebensmittelindustrie und Lebensmittelhandel erfüllen zu können, müssen die Eier verarbeitenden Unternehmen nun versuchen, die Rohware am freien Markt zu kaufen. Dies kann folglich nur auf Basis extrem hoher Preise gelingen. Dadurch entstehen für die gesamte Eiproduktenbranche neben dem ursächlichen Schaden, weitere, zum Teil existenzbedrohende Verluste, heißt es abschließend.

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