Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg
Ursachen und Möglichkeiten
Über 30 Teilnehmer aus verschiedenen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen aus dem ganzen östlichen Oberbayern, haben im Mai 2017 an der interdisziplinären Veranstaltung „Mangelernährung in Theorie und Praxis – Ursachen und Therapie sowie Hilfestellungen für das Erkennen und Versorgen betroffener Bewohner“ teilgenommen.

VerpflegungsManagement, 29.05.2017 – Die Veranstaltung „Mangelernährung in Theorie und Praxis – Ursachen und Therapie sowie Hilfestellungen für das Erkennen und Versorgen betroffener Bewohner“ des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ebersberg richtete sich an Fachkräfte aus der Küche, Hauswirtschaft und Pflege.

Zunächst erhielten die Teilnehmer in einem Vortrag zum Thema Mangelernährung einen Einblick in das Thema. Franziska Schwarz vom Fachzentrum zeigte in ihrem Vortrag die Formen der Mangelernährung im Alter und kritische Nährstoffe auf, berichtete über Ursachen und Therapieansätze.

Anschließend beschäftigten sich die Teilnehmer in einem Workshop für Küchenkräfte sowie für Pflegekräfte mit dem Thema Mangelernährung. Den Veranstaltern war es sehr wichtig, dass die Pflege und die Küche aus einer Einrichtung gemeinsam an dem Workshop teilnehmen. Dies gewährleistet eine gute Zusammenarbeit und bietet die Möglichkeit, sich gegenseitig auf die unterschiedlichen Problematiken aufmerksam zu machen.

Im Praxisworkshop „Pflege“ konnten die Teilnehmer Hilfestellungen kennenlernen, um eine Mangelernährung frühzeitig zu erkennen und betroffene Bewohner versorgen zu können. Pflegedienstleitung, Petra Kaiser, des Seniorenheims Priental, stellte das Screeninginstrument MNA (Mini Nutritional Assessment) vor. Mit diesem Instrument kann bei Bewohnern einer Pflegeeinrichtung ein Risiko oder eine vorliegende Mangelernährung frühzeitig erkannt werden.

Die Fachfrau erläuterte, dass Bewohner bei der Aufnahme in eine Einrichtung und danach regelmäßig gescreent werden sollen. Mit Fallbeispielen lernten die Teil-nehmer dieses Workshops eine Mangelernährung einzuschätzen und geeignete Maßnahmen abzuleiten.

Für die Küchengruppe fand parallel in der Schulküche ein aktiver Koch-Workshop mit den Diätassistentinnen Johanna Alt und Elisabeth Kolodziej vom Zentrum für Ernährungsmedizin statt. Um den Ernährungsstatus von Senioren mit (einem Risiko für eine) Mangelernährung zu verbessern, sei eine optimale Lebensmittelauswahl und Anreicherung von Speisen erforderlich. Dies ist zum Beispiel durch ein Angebot von kleinen Mengen fett- und eiweiß-reicher Nahrungsmittel möglich.

Die Teilnehmer stellten hochkalorische und eiweißreiche Anreicherungen her. Dazu gab es Rezepturen vom „Warmen Müslibrei“ über „Bananen-brot“ als Zwischenmahlzeit bis zum Mittagessen „Hackfleischbällchen und Polentaschnitten“ und „Mascarpone-Creme“ als Nachtisch, sowie „Tomatensuppe und Makrelenauf-strich“ zum Abendessen. Auch mit Convenience-Produkten, wie Zusatz- und Trinknahrungen beschäftigten sich die Teilnehmer.

Im Anschluss hatten alle gemeinsam die Möglichkeit, die soeben hergestellten Speisen und Getränke zu verkosten. Währenddessen war Zeit, sich über die neu gewonnenen Informationen und Erkenntnisse sowie die eigenen Erfahrungen auszutauschen.

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