KDS-Hygieneforum
Kampf gegen Keime
Innovative Impulse und jede Menge Praxiswissen für die Hygieneheranforderungen im Gesundheitswesen vermittelte das zweite KDS-Hygieneforum. Ziel ist ein verbessertes Hygienemanagement.

VerpflegungsManagement, 25.04.2017 – Wie lässt sich durch eine fachgerechte Bettenaufbereitung das Infektionsrisiko von Patienten minimieren? Und was muss in der Waschküche beachtet werden, damit Wischbezüge und Tücher hygienisch einwandfrei aufbereitet werden können? Das erfuhren über 200 Fachleute aus ganz Deutschland beim zweiten bundesweiten KDS-Hygieneforum in Bad Kissingen.

Gemeinsam mit namhaften Hygiene-Experten diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweitägigen Fortbildungsveranstaltung der KDS Services für Gesundheit und Pflege innovative Konzepte für ein optimiertes Hygienemanagement, damit sie diese Impulse in Schulungen an die Basis, nämlich die über 6.500 Reinigungsfachkräfte der KDS, bringen können.

„Im Bereich Reinigung und Desinfektion sind wir als Spezialisten besonders gefragt und dürfen nicht aufhören, immer besser zu werden“, erklärte Claudia Conrad, Geschäftsführerin der KDS Services für Gesundheit und Pflege. „Dafür müssen wir immer wieder den Finger in die Wunde legen und aktiv nach Fehlern suchen, damit wir unsere Reinigungsprozesse stetig verbessern.“

Die hervorragende Arbeit der eigenen Kräfte sei dabei nur eines von vielen Puzzlestücken in der Prozesskette. „Nur, wenn wir uns als kompetenter Partner eng mit dem Pflegepersonal in den Krankenhäusern und Gemeinschaftseinrichtungen austauschen, können wir für eine einwandfreie Hygiene und damit auch für die Sicherheit von Patienten, Bewohnern, Mitarbeitern und unseren Reinigungskräften sorgen“, sagte Conrad.

Welche entscheidende Rolle eine fachgerechte Reinigung für die Hygiene in Krankenhäusern spielt, verdeutlichte Markus Dettenkofer, Chefarzt und Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz, in seinem Vortrag: „Die Reinigung ist eine zentrale Zukunftsaufgabe und enorm wichtig, um das Infektionsrisiko in Krankenhäusern und Kliniken zu minimieren. Klar, dass auch die Anforderungen an Reinigung und Desinfektion stetig steigen. Es helfen aber die besten Guidelines nichts, wenn sie dann in der Praxis nicht umgesetzt werden können. Das ist wie beim Fußball, da kommt es auch auf die letzten Meter vor dem Tor an.“

Der Hygiene-Experte appellierte zudem für einen intelligenten Mix aus Reinigung und Desinfektion. Denn nicht immer und überall ist eine Desinfektion dringend nötig und auch sinnvoll. „Im Gegenteil! Es besteht sogar das Risiko, dass Erreger in gewisser Weise resistent gegen Desinfektionsmittel werden und dann haben wir ein echtes Problem“, sagte Dettenkofer.

Wie wichtig ein kompetentes Hygienemanagement gerade auch in Kinderbetreuungseinrichtungen ist, erörterte Marc Schlachter, der das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk Deutschland berät: „Kindergärten sind aus infektiologischer Sicht echte Knotenpunkte. Zum Beispiel beim Norovirus: Nur zehn Viren reichen, um eine komplette Kindergartengruppe inklusive Erzieherin lahmzulegen. Meist stecken sich auch noch die Eltern und Geschwister der Kindergartenkinder mit dem Erreger an.“ Damit es nicht zum Worst-Case-Szenario komme, brauche es kompetente Reinigungs- und Hygieneexperten, zum Beispiel in Form von externen Dienstleistern. „Sie kennen sich mit den unterschiedlichsten Erregern aus und können im Falle eines Falles schnell und effektiv handeln“, betonte Schlachter in seinem Vortrag „Anforderungen an die Reinigung in Kinderbetreuungseinrichtungen“.

Im praktischen Teil Forums standen die Reinigung und Desinfektion von Flächen, die hygienische Bettenaufbereitung sowie die Aufbereitung von Reinigungstextilien im Fokus. Der Workshop „Aufbereitung von Reinigungstextilien“ zeigte zudem, wie mit kleinen Kniffs die geforderten Richtlinien in der Praxis eingehalten werden können.

Jede Menge praxisbezogenen Input gab es auch zum Thema „Flächendesinfektion“ sowie zum intelligenten Hygiene-Konzept „Safe & Care“ der KDS. Dies ist so konzipiert, dass menschliche Fehler bei der hygienischen Reinigung auf ein Minimum reduziert werden.

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