Deutsche See
Vorwürfe gegen VW
Die Deutsche See hat als erster Großkunde Klage gegen Volkswagen eingereicht. Das Unternehmen sei tief enttäuscht über die nicht eingehaltenen Vereinbarungen von Seiten der Volkswagen AG, heißt es in einer Pressemitteilung.

VerpflegungsManagement, 13.02.2017 – „Arglistige Täuschung“ lautet der Vorwurf, den die Deutsche See in ihrer Klage gegen Volkswagen erhebt. Das Unternehmen, das als Flottenkunde mit 500 VW-Fahrzeugen betroffen ist, hat am 3. Februar Klage beim zuständigen Landgericht Braunschweig eingereicht.

 

Das Unternehmen, das als Einzelkläger auftritt, hatte laut Pressemitteilung zuvor vergeblich versucht, sich mit VW auf einen gemeinsamen Weg zu verständigen. Deutsche See sei die Partnerschaft mit VW nur eingegangen, weil VW das umweltfreundlichste, nachhaltigste Mobilitätskonzept versprochen habe heißt es in der Mitteilung weiter.

In den Jahren 2009/2010 hatte Deutsche See den gesamten Nutzfahrzeug- und PKW-Bereich auf eine ganzheitliche, schadstoffarme sowie elektroangetriebene Flotte umzustellen. Nach mehreren Gesprächen hierüber habe der Volkswagenkonzern Deutsche See nicht nur versichert, eine Flotte, die diesen Zielen entspricht, liefern zu können, sondern es sei auch besprochen und vereinbart worden, dass beide Unternehmen zusammen die umweltfreundliche und zukunftsweisende Mobilität weiter entwickeln wollen. Nur deshalb habe Deutsche See ihre gesamte Flotte auf den Volkswagenkonzern umgestellt, erklärt das Unternehmen.

Der Volkswagenkonzern habe Deutsche See über den Einsatz von bewusst manipulierender „Defeat Device“-Technik in Dieselfahrzeugen nicht aufgeklärt und damit gegen den Geist der gemeinsamen Vereinbarungen verstoßen. Auch im Übrigen wurden vereinbarte Projekte, wie etwa Elektro-Fahrzeuge oder die Verringerung der Umweltbelastung in der Fahrzeugflotte ausschließlich von Deutsche See - ohne jegliche Unterstützung durch VW - umgesetzt.

Erst in 2016 habe Volkswagen ernsthaft begonnen, E-Mobilität weiterzuentwickeln „Die Gespräche konnten nicht mehr mit den zuständigen Managern bei VW geführt werden, da diese durch Juristen und PR-Manager ersetzt wurden“, heißt es von Unternehmensseite. „Weil Gespräche mit VW über eine gütliche Einigung gescheitert sind, hat die Geschäftsführung von Deutsche See sich nach Anfechtung der Verträge mit VW nunmehr entschlossen, Ansprüche auf Rückzahlung gerichtlich gegen VW geltend zu machen.“

Die Deutsche See klagt als mittelständisches Unternehmen gegen einen Großkonzern. Egbert Miebach, Geschäftsführender Gesellschafter von Deutsche See, über die Gründe: „Wir sind tief enttäuscht über VW und fühlen uns hingehalten und betrogen, da die gemeinsam angedachte Partnerschaft im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität nur von unserer Seite eingehalten wurde. Entsprechende Gespräche, dieses zu verändern, wurden von Seiten VW abgeblockt. Deutsche See bekennt sich in allen Unternehmensbereichen zur Nachhaltigkeit, sodass wir Klage am 3. Februar 2017 gegen die Volkswagen AG eingereicht haben.“

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